Ex-Bundespräsident Gauck mit Ratschlag: Regierung soll sich nicht von Russland einschüchtern lassen

Der frühere Bundespräsident Joachim Gauck hat sich in die Debatte um das richtige Verhalten der Regierung gegenüber Russland eingeschaltet. Er sei dafür, dass die Unterstützung für die Ukraine verstärkt wird. Die Drohungen Russlands sollten nicht als Grund für Zurückhaltung genutzt werden, so Gauck. Er war Deutschland vor, besonders ängstlich zu sein. Die Drohungen des russischen Außenministeriums vor einem möglichen Atomkrieg seien eine „sehr bewusst eingesetzte Strategie“, die vor allem auf die Mitte Europas ziele. Es reiche nicht, „lieb zu gucken“, so Gauck. Der Ex-Bundespräsident plädiert damit offensichtlich für eine Lieferung von (schweren) Waffen an die Ukraine, wie sie in den vergangenen Tagen wohl mit der Auslieferung von Panzern begonnen hat. Kanzler Olaf Scholz hatte für eine längere Zeit auf die Risiken eines Atomschlages verwiesen.

Gauck gegen Scholz? Deutschland soll nicht so ängstlich sein

„Ex-Bundespräsident Joachim Gauck erwartet von der Bundesregierung, die Unterstützung für die Ukraine weiter zu verstärken und sich nicht durch Drohungen Russlands einschüchtern zu lassen. Das sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ und der „Leipziger Volkszeitung“ (Freitagausgaben).

„Deutschland hat eine besondere Neigung zur Ängstlichkeit und das äußert sich manchmal in einer Zurückhaltung, wo wir nicht zurückhaltend sein dürfen“, so Gauck. „Und wenn Menschen Opfer von Gewalt werden, dann dürfen wir nicht zurückhaltend sein und müssen alle Möglichkeiten suchen, um diesen Menschen beizustehen“, hob er hervor. Die Aussagen des russischen Außenministers Sergej Lawrow über einen möglichen Atomkrieg seien eine „sehr bewusste eingesetzte Strategie“ Russlands zur Einschüchterung, die besonders in der Mitte Europas verfange, warnte Gauck. Man dürfe als Reaktion aber nicht „lieb gucken, damit der Täter nichts Böses mit uns veranstaltet“.

Tue man dies, habe man sich selber aufgegeben.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur

Foto: Kreml, über dts Nachrichtenagentur