Weiterhin hoher Auftragseingang im Baugewerbe

Die Inflation war über Jahre hinweg in Deutschland ein Thema, dem nur eine untergeordnete Bedeutung beigemessen wurde. Das hat sich in den letzten Monaten spürbar verändert. Die betroffenen Sparer suchen nach geeigneten Wegen, ihre Ersparnisse zu schützen und dabei geraten zwangsläufig auch die Immobilien in den Blick.

Gleichzeitig steigt nach dem Ende der Corona-Pandemie und ihren Lockdowns die wirtschaftliche Aktivität im Land erneut an. Sie führt dazu, dass wieder mehr gewerbliche Flächen nachgefragt werden und damit auch die Nachfrage nach dem Neubau dieser Immobilienart steigt.

Die Verbindung aus beiden Elementen ist eine Bauwirtschaft, die sich auf der einen Seite stark gestiegenen Rohstoff- und Materialpreisen gegenübersieht, auf der anderen Seite aber auch an einem steigenden Auftragsbestand erfreut. Dieser hat auch im August gegenüber dem Vormonat weiter zugelegt.

Kräftiger Anstieg von 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr

Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, lag der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im August 2021 auf realer und kalenderbereinigter Basis um 5,7 Prozent über dem Vorjahr. Nominal lagen die Werte sogar um 18,9 Prozent über jenen des Jahres 2020, was den starken Preisanstieg der letzten zwölf Monate noch einmal eindrucksvoll unter Beweis stellt.

Auch im Vergleich zum Juli 2021 lag der Auftragseingang mit einem kräftigen Plus von 7,3 Prozent deutlich höher. Bei diesem Wert wurde neben der Inflationsbereinigung auch eine kalender- und saisonal bedingte Bereinigung der Werte vorgenommen. Bewertet man die ersten acht Monate des laufenden Jahres, so ergibt sich gegenüber dem Vorjahr ein realer Anstieg der Auftragseingänge um 1,5 Prozent. Auf nominaler Basis erhöhten sich die Auftragseingänge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,5 Prozent.

Aktuell verfügt die Baubranche über ein Auftragsvolumen von rund 7,8 Milliarden Euro. Das entspricht auf rein nominaler Basis einem Anstieg von 18,9 Prozent im Vergleich zum August 2020. Der Auftragseingang erreicht damit den höchsten Wert, der jemals in einem August in Deutschland gemessen wurde. Schon im Juli 2021 hatte der Auftragseingang im Vergleich zu den Vorjahresmonaten einen Rekordwert erreicht.