Noch nie so viele Geldautomaten erfolgreich aufgebrochen wie in 2021

Die aktuellen Zahlen aus Baden-Württemberg liegen noch nicht vor, dennoch stieg die Zahl der Fälle, in denen Geldautomaten erfolgreich aufgebrochen wurden, im Vergleich zum Vorjahr nochmals an. Waren im gesamten Jahr 2020 in allen 16 Bundesländern 158 erfolgreiche Aufbrüche von Geldautomaten zu verzeichnen gewesen, registrierten die Polizeidienststellen nach einer Umfrage von Welt am Sonntag bis zum 20. Dezember 2021 auch ohne Baden-Württemberg bereits 167 Fälle, in denen es den Tätern gelang, an ihre Beute zu kommen.

Aufgebrochen werden die Geldautomaten zumeist durch eine Sprengung. Zwar war die Zahl der versuchten Sprengungen im diesem Jahr mit bislang 344 Straftaten etwas niedriger als im Vorjahr. Dafür erhöhte sich allerdings die Erfolgsquote, denn die Diebe gehen zunehmend brachialer vor.

Im Jahr 2020 wurden deutschlandweit insgesamt 373 Geldautomaten gesprengt. Erfolg hatten die Täter allerdings nur in insgesamt 158 Fällen. In diesem Jahr stehen den durchgeführten 344 Taten jedoch bereits 167 Aktionen gegenüber, in denen es den Dieben tatsächlich gelang, an Bargeld zu kommen.

Plastiksprengstoff statt Gas

Die meisten Attacken auf die Geldautomaten waren laut Welt am Sonntag in Nordrhein-Westfalen zu verzeichnen. Zwischen Rhein und Ruhr wurden insgesamt 138 Geldautomaten gesprengt, davon 63 mit Erfolg. In Niedersachsen protokollierte die Polizei 53 Explosionen von denen 26 es den Tätern ermöglichten, an das in den Automaten enthaltene Bargeld zu kommen.

Erfolgreicher waren die Täter in Hessen unterwegs. Hier standen 51 Sprengversuchen 26 erfolgreiche Aktionen gegenüber. Je elf erfolgreiche Sprengversuche verzeichneten die Bundesländer Berlin und Rheinland-Pfalz, wobei in Berlin mit insgesamt 26 Sprengversuchen fünf mehr notwendig waren als in Rheinland-Pfalz. In Bayern registrierte die Polizei hingegen nur 16 Sprengversuche von denen allerdings zehn für die Täter erfolgreich verliefen.

Ein wesentlicher Grund für die höhere Erfolgsquote ist, dass inzwischen mehr mit Plastiksprengstoff und weniger mit Gas gesprengt wird. Damit reagieren die Täter auf die inzwischen in den Automaten verbaute Sicherheitstechnik. Durch sie wird das in den Automaten eingeleitete Gasgemisch neutralisiert, sodass die Explosion verhindert werden kann.

Kommt hingegen Plastiksprengstoff zum Einsatz, wird mehr vernichtet als nur der Geldautomat. Auch die Gebäude und möglicherweise auch die Bewohner der Häuser können Schaden nehmen.