Kräftiger Rückgang der Kurzarbeit in Deutschland

Die Zahl der Kurzarbeiter ist in Deutschland stark zurückgegangen. Das meldet das Münchener Ifo-Institut heute. Demnach sank die Zahl der weniger als normal arbeitenden Menschen im Juni von 2,3 auf nur noch 1,5 Millionen Menschen. Die Zahl der Kursarbeiter im Verhältnis zur Gesamtzahl der abhängig Beschäftigten sank damit auf 4,5 Prozent.

Im Mai hatte dieses Verhältnis noch bei 6,8 Prozent gelegen. Damit erreichte die Zahl der Kurzarbeiter den niedrigsten Stand seit Februar 2020. Erhoben wurden die Daten auf Basis der eigenen Konjunkturumfrage und von Daten der Bundesagentur für Arbeit.

Sehr stark zurück ging die Zahl der Kurzarbeiter in den Branchen, die von den Lockerungen der Corona-Maßnahmen besonders betroffen sind, erklärte Stefan Sauer, der beim Ifo-Institut für diese Analyse verantwortlich war. Damit setzt sich der seit Jahresanfang zu beobachtende Rückgang der Kurzarbeit in Deutschland weiter fort.

Mangel an Vorprodukten führt noch nicht zu mehr Kurzarbeit

Im Vergleich zu den Vormonaten hat sich dabei der Abwärtstrend nochmals deutlich beschleunigt. Den Bereich mit der stärksten Kurzarbeit stellt aber immer noch der Sektor der wirtschaftsnahen Dienstleistungen dar. Er steht auch weiterhin für mehr als die Hälfte aller Kurzarbeiter.

Im Gastgewerbe ging die Zahl der Kurzarbeiter von 520.000 im Mai auf nur noch 331.000 im Juni zurück. Trotz dieses Erfolges sind immer noch 31,1 Prozent aller Beschäftigten in diesem Sektor nicht voll beschäftigt. Im Einzelhandel war das Verhältnis deutlich günstiger. Hier beträgt die Zahl der Kurzarbeiter nur noch 104.000 nach 226.000 im Mai, was einem Verhältnis von 4,2 Prozent entspricht.

„In der Industrie sehen wir bisher keine Auswirkungen der Lieferengpässe bei Vorprodukten und Rohmaterialien auf die Kurzarbeiterzahlen“, erklärte Stefan Sauer. In diesem Bereich ging die Zahl der Kurzarbeiter von 387.000 auf 257.000 Menschen zurück. Das entspricht einem Verhältnis von 3,7 Prozent. Am besten ist die Lage auf dem Bau. Hier waren im Juni 11.000 Beschäftigte in Kurzarbeit nach 16.000 im Mai, was einem Verhältnis von 0,6 Prozent entsprach.