Die Schuldenorgie geht ungebremst weiter

Schulden sind und bleiben das beliebteste Finanzierungsprinzip der Öffentlichen Hand. Dies geht aus einer aktuellen Auswertung des Statistischen Bundesamts (Destatis) hervor, denn im Vergleich zum Jahresende 2020 lagen die öffentlichen Schulden bereits zum Ende des dritten Quartals um 5,1 Prozent höher.

Der Öffentliche Gesamthaushalt, der den Bund, die Länder, die Gemeinden und Gemeindeverbände sowie die Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte umfasst, war beim nicht-öffentlichen Bereich, also bei Banken, Unternehmen und privaten Gläubigern aus dem In- und Ausland, zum Ende des 3. Quartals 2021 mit 2.284,2 Milliarden Euro verschuldet.

Dies entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 27.477 Euro und einem Anstieg der gesamten Schulden um 111,3 Milliarden Euro oder 5,1 Prozent. Verantwortlich für den massiven Anstieg ist insbesondere der Bundeshaushalt. Hier wirken sich die politisch veranlassten Maßnahmen zu Bekämpfung der Corona-Pandemie und ihrer Folgen mit einem Anstieg der Schulden im Vergleich zum Ende des Vorjahrs um 7,2 Prozent aus.

Starker Schuldenanstieg auch in vielen Bundesländern

Allein gegenüber dem zweiten Quartal 2021 erhöhte sich die Verschuldung des Bundes nochmals um 1,9 Prozent oder 27,4 Milliarden Euro auf nunmehr 1.504,9 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Zuwachs von 101,4 Milliarden Euro gegenüber dem Jahresende 2020.

Spendabel zeigten sich auch die Länder. Ihre Verschuldung lag zum Ende des dritten Quartals 2021 mit 645,2 Milliarden Euro um 1,4 Prozent oder 9,2 Milliarden Euro über dem Wert vom Jahresende 2020. Die höchsten prozentualen Zuwächse wiesen dabei die Länder Bayern (+12,4 Prozent), Sachsen (+11,0 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (+6,0 Prozent) auf.

Die Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände erhöhten sich um 710 Millionen Euro auf nunmehr 134,1 Milliarden Euro. Dies entspricht gegenüber dem Stand von Ende Dezember 2020 einem Anstieg um 0,5 Prozent. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2021 ergab sich jedoch ein leichter Rückgang von 364 Millionen Euro bzw. minus 0,3 Prozent.