Die Inflationsrate in Deutschland klettert auf 4,1 Prozent

Die Inflationsrate, gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat, lag im September 2021 in Deutschland bei +4,1 Prozent. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mit und bestätigte damit die bereits zuvor gemeldeten vorläufigen Zahlen.

In den beiden Vormonaten Juli und August 2021 hatte die Teuerung noch knapp unter der 4,0-Prozent-Marke gelegen. Eine höhere Inflation hatte Deutschland zuletzt im Dezember 1993 erlebt. Damals erhöhten sich die Lebenshaltungskosten sogar um 4,3 Prozent. Im Vergleich zum August blieb das Preisniveau bei den Verbraucherpreisen jedoch unverändert.

Bei der Erklärung ihrer Daten gehen die Statistiker auch weiterhin davon aus, dass es insbesondere temporäre Sondereffekte sind, die derzeit erhöhend auf die Inflationsrate wirken. Ein Grund ist der Basiseffekt, der durch die niedrigen Preise des Vorjahrs hervorgerufen wird. Insbesondere die zeitweilige Absenkung der Mehrwertsteuersätze im zweiten Halbjahr 2020 sowie der starke Preisverfall bei den Mineralölprodukten ist hier zu nennen.

Energie und Nahrungsmittel verteuerten sich am stärksten

Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich von September 2020 bis September 2021 überdurchschnittlich um 6,1 Prozent und lagen damit deutlich über der Gesamtinflationsrate. Besonders kräftig verteuerte sich die Energie. Ihr Preis stieg binnen Jahresfrist um 14,3 Prozent an und lag deutlich über der Gesamtteuerung.

„Die Teuerungsrate hierfür hat sich den dritten Monat in Folge erhöht. Wesentlich dafür waren die Basiseffekte, da wir die aktuellen Preise mit den sehr niedrigen Preisen des Vorjahres vergleichen. Auch die zu Jahresbeginn eingeführte CO2-Abgabe wirkt insbesondere erhöhend auf die Teuerungsrate der Energieprodukte“, erklärte Christoph-Martin Mai, der Leiter des Referats „Verbraucherpreise“ im Statistischen Bundesamt.

Merklich teurer wurden insbesondere Heizöl (+76,5 Prozent) und Kraftstoffe (+28,4 Prozent). Auch die Preise für Erdgas (+5,7 Prozent) und Strom (+2,0 Prozent) erhöhten sich. Ohne die Komponente der Energie hätten sich die Preise im September „nur“ um 3,1 Prozent erhöht.

Ein wesentlicher Kostenfaktor waren im September auch die Nahrungsmittel. Sie  verteuerten sich binnen Jahresfrist ebenfalls überdurchschnittlich um 4,9 Prozent. Deutlich teurer wurden Gemüse (+9,2 Prozent) sowie Molkereiprodukte und Eier (+5,5 Prozent). Aber auch Verbrauchsgüter und Gebrauchsgüter wie Fahrzeuge (+6,4 Prozent) oder Möbel und Leuchten (+4,4 Prozent) kosteten im September 2021 deutlich mehr als im Vorjahr.