Der Krieg in der Ukraine ist an den Devisenmärkten angekommen

Die Ereignisse in der Ukraine halten die Welt sei Wochen in Atem. Seitdem scharf geschossen wird, reagieren auch die internationalen Finanzmärkte mit nochmals erhöhter Besorgnis. Waren zunächst insbesondere die Aktienmärkte tangiert, hat sich der Kreis der Betroffenen inzwischen deutlich vergrößert.

Es geht längst nicht mehr nur um russische Firmen und es wäre schön, wenn „nur“ jene Unternehmen betroffen wären, die enge wirtschaftliche Verbindungen zu Russland aufweisen. Längst sind alle betroffen, auch wenn ihr Geschäft nichts mit dem Konflikt und beiden Konfliktparteien zu tun hat. Denn es geht die Angst um, dass sich der Krieg zu einer weltweiten Rezession ausweiten wird.

Ein wesentlicher Grund für diese Erwartung sind die stark gestiegenen Preise für die Energierohstoffe Öl und Gas, aber auch jene für kritische Metalle wie Nickel und Palladium erklimmen seit Ende Februar ein Hoch nach dem anderen. Da beide Kriegsparteien große Weizenexporteure sind, dürften auch die Preise für wichtige Grundnahrungsmittel schnell betroffen sein.

Die Furcht hat die Devisenmärkte erreicht

In vergangenen Krisen war bei den Anlegern immer wieder eine Fluchtbewegung in als sicher empfundenen Anlagen zu beobachten. Sie prägt auch aktuell das Bild. Zu beobachten ist sie im fernen Asien, wo der ansonsten von der Bank of Japan notorisch schwach gehaltene Yen plötzlich Stärke zeigt.

Aber auch in Europa ist die Flucht der Anleger in Qualität mit Händen zu greifen. Noch vor einem Jahr mussten für einen Euro immerhin 1,11 Franken gezahlt werden. Als am vergangenen Freitag die Nachricht von einem Brand im Atomkraftwerk Saporischja die Kapitalmärkte erreichte, stieg der Franken zum Euro jedoch auf 1,0019 an und erreichte damit fast die Parität.

Doch nicht nur die Schweizer Währung ist derzeit als sicherer Hafen gesucht. Auch die Edelmetalle profitieren. Besonders stark präsentiert sich derzeit das Palladium. Hier steht die Angst vor einem Ausfall der Lieferungen aus Russland im Vordergrund. Aber auch das Gold vollzieht seit Ende Dezember einen neuen Anstieg und sollte sich dieser auch in den kommenden Tagen weiter fortsetzen, könnte schon in Kürze ein neues Allzeithoch erreicht werden.