Der Anstieg der Baupreise für Wohngebäude setzt sich fort

Weiterhin keine Entspannung ist bei den Preisen für neugebaute Wohngebäude zu vermelden. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag meldete, verteuerten sich die Preise für konventionell gefertigte Neubauwohngebäude im November auf Jahressicht um 14,4 Prozent.

Damit verzeichneten die Neubaupreise den stärksten Anstieg gegenüber dem Vorjahr seit dem August 1970. Damals waren die Preise im Vergleich zum August 1969 sogar um 17,0 Prozent angestiegen. Erneut stellte die Wiederanhebung der Mehrwertsteuer einen wesentlichen Grund für die Teuerung dar. Allerdings nicht den einzigen, denn auch ohne die Erhöhung der Umsatzsteuer hätte der Preisanstieg immer noch bei 11,6 Prozent gelegen.

Zuvor war die Statistik zuletzt im August 2021 erhoben worden. Zu diesem Zeitpunkt betrug der Anstieg der Preise gegenüber dem Vorjahr nur 12,6 Prozent. Damit ergab sich für den Zeitraum von August bis November 2021 ein nochmaliger Preisanstieg von 2,1 Prozent.

Zimmer- und Holzbauarbeiten verteuern sich extrem

Einen Rohbau zu errichten, war im November 2021 um 15,7 Prozent teurer als noch ein Jahr zuvor. Auch die Preise für die Ausführung von Entwässerungskanalarbeiten erhöhten sich um 18,2 Prozent. Für Betonarbeiten waren 16,5 Prozent, für Klempnerarbeiten 16,8 Prozent und für Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten 17,1 Prozent mehr zu bezahlen. Den stärksten Anstieg erfuhren aufgrund der stark erhöhen Preise für Bauholz jedoch die Zimmer- und Holzbauarbeiten mit 38,9 Prozent.

Auch die Ausbauarbeiten verteuerten sich erheblich. Für Metallbauarbeiten waren im November um 17,3 Prozent höhere Preise zu bezahlen als noch ein Jahr zuvor. Estricharbeiten verteuerten sich um 15,6 Prozent, Tischlerarbeiten um 14,6 Prozent. Bei den Gas-, Wasser- und Entwässerungsanlagen innerhalb der Gebäuden stiegen die Preise um 14,5 Prozent an.

Ähnlich hohe Aufschläge waren für Instandhaltungsarbeiten an den Wohngebäuden zu bezahlen, die keine Schönheitsreparaturen darstellten. Sie erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 14,2 Prozent. Während sich neugebaute Wohngebäude um insgesamt 14,4 Prozent verteuerten, stiegen die Preise für Bürogebäude stiegen um 15,0 Prozent an, während sich gewerbliche Betriebsgebäude um 15,6 Prozent verteuerten. Vergleichsweise gering fielen dem gegenüber die Mehrkosten im Straßenbau aus. Sie betrugen im Vergleich zum November 2020 „nur“ 9,0 Prozent.