Brot könnte noch teurer werden

Einen wesentlichen Grund für die seit Monaten stark steigenden Lebensmittelpreise stellen die Getreidepreise dar. Sie sind für alle gängigen Getreidesorten schon im vergangenen Jahr stark angestiegen. Insbesondere der Preis für Weizen zog aufgrund von schwächeren Ernteerträgen deutlich an.

Die Hoffnung, dass es in diesem Jahr wieder besser werden könnte, hat in den vergangenen Wochen einen herben Dämpfer erhalten, denn am 24. Februar hat mit Russland ein wichtiger Weizenexporteur die Ukraine, den viertgrößten Produzenten von Getreide angegriffen. Der Weizenpreis reagierte auf diese Entwicklung sehr schnell und vollzog einen starken Anstieg.

In der Zwischenzeit sind die Hoffnungen auf ein schnelles Ende der Kämpfe verflogen. Vielmehr muss der Markt damit rechnen, dass die Situation auf Monate hinaus als sehr angespannt einzuschätzen ist. In Russland dürfte die Weizenernte durch den Krieg kaum betroffen sein. Anders jedoch in der Ukraine.

Britischer Geheimdienst erwartet einen deutlichen Ernterückgang in der Ukraine

Hier wird die landwirtschaftliche Produktion durch den Krieg erheblich beeinflusst. Der negative Einfluss ist dabei nicht nur auf die Schlachtfelder im Osten und Süden des Landes begrenzt. Auch in den vom Krieg nur mäßig betroffenen Gebieten der Ukraine droht die Weizenernte schwächer auszufallen, weil Dünger und Arbeitskräfte fehlen.

Das britische Verteidigungsministerium meldete am Montagabend unter Berufung auf Geheimdienstberichte, dass es in diesem Jahr mit einem Rückgang der ukrainischen Weizenernte um rund 20 Prozent im Vergleich zum Ernteergebnis des Jahres 2021 rechnet.

Verantwortlich für diesen massiven Rückgang ist vor allem der starke Rückgang der Anbauflächen in der Ukraine. Für die weltweiten Verbraucher verheißt diese Nachricht nicht viel Gutes, denn sollte die Prognose zutreffen, wird der globale Weizenmarkt auch im Jahr 2022 mit einem recht geringen Angebot leben müssen, was zwangsläufig zu höheren Lebensmittelpreisen führen wird.