Fallpauschalierung – eine schlechte Alternative für die Krankenhausfinanzierung?

Noch immer werden die Kosten von Krankenhäusern in Deutschland nach sogenannten Fallpauschalen abgerechnet. Das heißt, eine bestimmte Erkrankung und deren Therapie bringen den Kliniken einen festgelegten Satz an Einnahmen. Das Modell steht von verschiedenen Seiten aus in der Kritik.

Eile, Eile, Eile

Der Deutschlandfunk hat in einem Bericht darüber mitgeteilt, auf diese Weise wären die durchschnittlichen Tage der Patienten im Krankenhaus von ehedem 10 auf 7 Tage gesunken. Die Krankenhäuser verdienen nicht mehr an der Anzahl der Tage im Haus, sondern an der Behandlung. Das macht sich bemerkbar.

Zuvörderst, so die Kritik, auch in der Art der Behandlung. Es wird oft und viel operiert. Untersuchungen, zumal jene mit aufwendigen Apparaturen, bringen abrechenbares Geld. Untersuchungen mit langwierigen Gesprächen, Gespräche als solche vor allem sind unbeliebt.

Der Bericht betont, dass es inzwischen Kritiker gebe, die einen falschen Anreiz in dem System sehen. So wird eine pensionierte Ärztin mit Namen Christine Maurer zitiert. Sie arbeitet heute als Pensionärin ehrenamtlich als Patientenfürsprecherin am Klinikum rechts der Isar der TU München. Sie sieht bezogen auf die Art der Abrechnung demnach Handlungsbedarf.

„Das Problem ist, dass man Patienten ganz individuell behandeln muss. Dazu brauche ich Zeit. Wir sind heute in einer Situation, wo Sie Tumordiagnosen übers Telefon bekommen. Und dann stehen Sie allein da und wissen gar nicht mehr, wie Sie es packen sollen. Das kann es nicht sein.“

Das System, das vor fast 20 Jahren die Abrechnung über die Tagesentgelte und die sogenannten Sonderentgelte ablöste, scheint dem Anspruch an ein leistungsfähiges und patientenförderndes Gesundheitssystem auch nicht gerecht zu werden. Verschiedene Organisationen, namentlich werden Verdi und Attac genannt, haben ein Bündnis gegründet: „Krankenhaus statt Fabrik“.