Spahn unter Druck: Bundesärztekammer spricht von „bürokratischer Gängelung“

Jens Spahn wird nur noch wenige Tage im Amt sein. Der scheidende Bundesgesundheitsminister sieht sich allerdings erheblicher Kritik ausgesetzt. So hat einem Agenturbericht nach nun die Bundesärztekammer eine „bürokratische Gängelung“ angesprochen. Damit nimmt die Institution Bezug etwa zur Vorschrift, dass die Angestellten in den Arztpraxen sich täglich Tests aussetzen müssen – auch wenn diese mehrfach geimpft worden sind. Auch die Kommunikation unter Spahn sei ein „Desaster“. Auch die Patienten bzw. Begleitpersonen in Praxen müssen einen Test nachweisen. Die Bürokratie dürfte vor allem in Kinderarztpraxen wenig Freude hervorrufen, wie sich in subjektiven Einträgen in den sozialen Medien bereits lesen lässt.

Spahn unter Druck: Der scheidende Gesundheitsminister zu bürokratisch

Die Meldung hat es jedenfalls in sich: „Die Bundesärztekammer hat die Änderung des Infektionsschutzgesetzes kritisiert, die einen tagesaktuellen Testnachweis für Praxispersonal vorschreibt. Das berichtet das „Handelsblatt“ (Donnerstagsausgabe) unter Berufung auf einen Brandbrief an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) von Mittwoch.

„Es ist völlig unverständlich und medizinisch nicht nachvollziehbar, warum dreifach geimpfte Teams einer Praxis täglich getestet werden sollen“, heißt es in dem Schreiben. Zudem stünden nicht ausreichend Tests zur Verfügung, um der Regelung nachzukommen. „Vergangene Woche erlebten wir ein kommunikatives Desaster zur Impfstoffbestellung und jetzt diese, als bürokratische Gängelung empfundene Entscheidung“, heißt es weiter. Die Kollegen arbeiteten mit ihren Teams „am Limit, lassen sich von unbelehrbar Ungeimpften beschimpfen und halten – nebenbei – die Versorgung aufrecht“. Spahn solle sich für eine Änderung der Verordnung einsetzen. In Praxen und anderen Gesundheitseinrichtungen müssen Arbeitgeber, Beschäftigte und Besucher ab Mittwoch einen tagesaktuellen Test vorlegen – unabhängig davon, ob sie geimpft oder genesen sind.“

Meldung mit Material der dts Nachrichtenagentur