Zur Erreichung ihrer Klimaziele setzen die USA konsequent auch auf das Uran

Das US-Energieministerium will langfristig sicherstellen, dass in den USA eine Versorgung mit Uranbrennstoffen aus inländischen Quellen zuverlässig gesichert ist. Besonders im Fokus steht dabei die Versorgung mit dem sogenanntem high-assay low-enriched Uran (HALEU).

Es hat eine wesentlich höhere Konzentration des spaltbaren Uranisotops U235. Sie liegt im Durchschnitt zwischen fünf und 20 Prozent und ist damit wesentlich höher als die Konzentration von schwach angereichertem Uran, mit dem weltweit die meisten Leichtwasserreaktoren betrieben werden. Diese liegt in der Regel zwischen drei und fünf Prozent.

Der Fokus des US-Energieministeriums auf die höhere Konzentration des HALEU deutet damit gleichzeitig an, dass sich hinsichtlich der späteren Verwendung der Blick vor allem auf die neuen fortschrittlicheren Reaktoren richtet. Für sie soll frühzeitig eine funktionierende und stabile Versorgungskette etabliert werden.

Der Vorteil der neuen Generation von Kernreaktoren ist, dass diese deutlich kleiner gebaut werden können und vielseitigere Designs und Einsatzmöglichkeiten bieten. Ihr Nachteil besteht allerdings darin, dass die Konzentration des spaltbaren Uranisotops U235 deutlich höher sein muss. Durch den Einsatz der neuen Generation von Kernkraftwerken hofft die US-Administration, ihr Netto-Null-Ziel bis zum Jahr 2050 erreichen zu können.

Die Uranwerte springen wieder an

Gleichzeitig sollen neue, gut bezahlte Arbeitsplätze geschaffen und die allgemeine Wettbewerbsfähigkeit der US-Wirtschaft verbessert werden. Innerhalb des von Präsident Joe Biden aufgelegten Inflation-Reduction-Acts will das US-Energieministerium bis zu 500 Millionen US-Dollar für HALEU-Anreicherungsverträge bereitstellen.

Als Reaktion auf die Ausschreibung vom Dienstag sprangen die Uran-Aktien an der Börse umgehend an. Marktführer Cameco, aber auch deutlich kleinere auf die USA fokussierte Werte wie Uranium Energy beendeten die Korrektur der Weihnachtstage und könnten möglicherweise eine neue, durchaus länger anhaltende Aufwärtsbewegung gestartet haben.

In 2023 war der Uransektor bereits einer der besten Sektoren. Investoren, die in das Uran selbst oder in die es produzierenden Minen und Entwickler investiert hatten, konnten sich über kräftige Gewinne freuen. Von der breiten Masse der Anleger entdeckt wurde der Sektor bislang allerdings noch nicht. Deshalb könnten Uran-Aktien auch in 2024 zu den großen Gewinnern an der Börse gehören.