Von Glaubwürdigkeit keine Spur: Politiker und ihr gespaltenes Verhältnis zur Maske

Gesundheitsminister Lauterbach Portrait

Seit dem 3. April muss in vielen Innenräumen keine Maske mehr getragen werden. Viele bedauern dies, denn ihnen entgehen als Maskenhersteller satte Profite oder ihnen geht als Politiker das Zeichen der Angst verloren. Wie verängstigt einzelne Zeitgenossen in den vergangenen zwei Jahren waren, wurden immer dann sichtbar, wenn Menschen alleine im Freien aber mit Maske unterwegs waren.

Da das Coronavirus deutlich kleiner ist als die Öffnungen selbst einer FFP2-Maske kann die Schutzwirkung des Maskenzwangs durchaus bezweifelt werden. Wäre sie vorhanden, müssten unsere Politiker anders handeln als sie es gerade tun. Dies gilt insbesondere für jene Vertreter der politischen Klasse, die sich in den letzten Wochen lautstark für eine Verlängerung der Maskenpflicht eingesetzt haben.

Fotos von einer SPD-Fraktionssitzung am vergangenen Sonntag zeigten Fraktionschef Rolf Mützenich mal mit und mal ohne Maske. Auch die Parteichefs Saskia Esken und Lars Klingbeil saßen unmaskiert dicht nebeneinander. Gleiches gilt für Kanzler Olaf Scholz. Auch er verzichtete in einem Innenraum auf das Tragen einer Maske.

Klaus Holetschek: Je größer der Mahner, desto größer die Vergesslichkeit

Gesundheitsminister Karl Lauterbach, der der Veranstaltung ebenfalls beiwohnte, hätte die Parteifreunde eigentlich zum Tragen einer Maske auffordern oder die Veranstaltung selbst verlassen müssen, würde er seine eigenen Mahnungen zum Maskentragen ernst nehmen. Aber wenn der Herr Minister seine eigenen Worte nicht mehr ernst nimmt, warum sollte es der geneigte Bürger tun?

Gleiches gilt für den bayerischen Gesundheitsminister Klaus Holetschek. Noch vor Tagen gehörte der CSU-Politiker zu den lautstärksten Befürwortern einer Beibehaltung der Maskenpflicht. Selbst am 2. April versicherte der CSU-Minister: „Ich werde die Maske im Innenraum tragen.“ Andere forderte er auf, es ihm gleich zu tun: „Tragen Sie weiterhin die Maske im Innenraum,“

Was von diesen eindringlichen Mahnungen und der vom Minister ausgesprochenen Selbstverpflichtungen zu halten ist, war beim politischen Frühschoppen der CSU in Wasmuthhausen einen Tag später zu sehen. An ihm nahm auch der bayerische Gesundheitsminister teil, allerdings ohne Maske wie Fotos einwandfrei belegen. Auch die übrigen Teilnehmer verzichteten auf den Gesichtsschutz.

Und was lernt der geneigte Bürger aus diesen interessanten Beobachtungen? Nun, zum einen dass er in Corona-Fragen wieder einmal kräftig belogen wurde und zum anderen, dass die Maske auch weiterhin gebraucht wird. Allerdings nicht als Schutz, sondern als Zeichen dafür, dass die Bevölkerung weiter Angst haben muss und sich besser dem sie schützenden Staat und seinen ebenso verantwortungsbewussten wie  vorbildlichen Politikern anvertrauen sollte.

Dafür wird die Maske gebraucht. Deshalb darf sie nicht aus unserem Leben verschwinden. Koste es, was es wolle und sei es die eigenen Glaubwürdigkeit.