So wirkt sich der Krieg in der Ukraine auf die Preisentwicklung aus

Nicht ganz zu Unrecht hat man seit dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar den Eindruck, dass in einer ohnehin teuren Welt alles nur noch viel teurer geworden ist. Auch die offiziellen Daten zur Inflation spiegeln diesen subjektiven Eindruck inzwischen wider, denn die Inflationsraten sind in vielen Ländern seit Kriegsbeginn deutlich gestiegen.

Besonders deutlich zu spüren waren die Preisschübe bei den Energiepreisen. Die Fahrt an die Tankstelle verteuerte sich nach dem 24. Februar sprunghaft und erreichte am 7. und 8. März ein Hoch. Von diesem aus sind die Preise in den letzten Wochen zwar wieder etwas zurückgekommen, doch noch immer liegt das heutige Preisniveau deutlich über jenem der ersten Februarhälfte.

Ein ähnliches Bild ist bei den Preisen für Heizöl zu beobachten. Hier müsste sich in den Preisen nun eigentlich das Ende der winterlichen Heizsaison niederschlagen. Doch auch hier zogen die Preise infolge des Kriegs in der Ukraine zunächst an. Seit dem Hoch vom 7. März kommen auch die Preise zurück, doch noch immer liegen die heutigen Kosten für den Liter Heizöl um knapp 50 Prozent über dem Niveau der ersten Februarhälfte.

Hohe Lebensmittelpreise und erste Bremsspuren in der Wirtschaft

Noch extremer verlief der Anstieg des Erdgaspreises. Er stieg als Folge des Kriegs im späten Februar und frühen März um mehr als 100 Prozent an. Auch hier ist in der Zwischenzeit eine Entspannung zu beobachten. Sie ist sogar noch größer als die auf dem Benzin- und Heizölmarkt, denn inzwischen notiert der Gaspreis nur noch um rund 20 Prozent über jenem Niveau, das in den ersten beiden Februarwochen zu verzeichnen war.

Keine Entspannung ist dagegen bei den Lebensmittelpreisen zu verzeichnen. Weil sowohl Russland als auch die Ukraine wichtige Weizenexporteure sind, stieg der Weizenpreis nach Kriegsbeginn sprunghaft um über 50 Prozent an. Bis Ende März kamen die Notierungen wieder etwas zurück, doch seit Anfang April steigt der Weizenpreis erneut, wobei das Hoch vom 8. März schon fast wieder erreicht ist.

Auch wirtschaftlich sind die ersten Bremsspuren bereits deutlich bemerkbar. In vielen Ländern lässt die wirtschaftliche Aktivität wieder nach und die ersten Frühindikatoren zeigen bereits an, dass die Wirtschaft das hohe Niveau des vierten Quartals 2021 nicht mehr erreichen kann.