Risiko: Die Mehrheit der Aktien verbrennt Geld

„Kapital wird allgemein immer wieder als ein scheues Reh beschrieben. Es liebt kein Risiko und geht bevorzugt dort hin, wo bei gleichem Risiko die höhere Rendite zu erzielen ist. Gerade institutionelle Anleger müssen von Hause aus besonders risikoavers sein. Deshalb nehmen sie teilweise auch schwächere Renditen in Kauf, wenn die mit dem Finanzinstrument verbundene Sicherheit höher ist.

Als besonders sicher gelten Staatsanleihen und unter ihnen werden die kurzfristig laufenden Anleihen nochmals bevorzugt, denn die Chance, sein Geld schon in wenigen Monaten vollständig wiederzubekommen, ist höher als bei Laufzeiten von fünf, zehn oder gar dreißig Jahren. Deshalb gelten kurzfristige Staatsanleihen unter den institutionellen Anlegern als das Nonplusultra in Punkto Sicherheit.

Dass diese Anlageformen auch jetzt wieder sehr stark gesucht werden, ist an den aktuellen Kapitalmarktströmen sehr gut abzulesen, denn das internationale Kapital strömt derzeit in den US-Anleihemarkt. Hier sind besonders die kurzfristigen Laufzeiten gesucht, denn sie bringen momentan bei keinem Risiko eine Rendite von 5,4 Prozent.

Bei den Punkten Rendite und Sicherheit hat der Aktienmarkt derzeit klar das Nachsehen

Mit diesen Werten kann der US-Aktienmarkt nicht mithalten, denn aktuell hat der S&P500, also der US-Index mit den 500 größten US-Unternehmen, eine Rendite von lediglich 4,5 Prozent. Erwartet wird, dass diese innerhalb der nächsten zwölf Monate auf 5,04 Prozent ansteigt.

Beiden Zahlen liegen deutlich unter den 5,4 Prozent Zinsen, die ein Anleger derzeit risikofrei mit US-Staatsanleihen verdienen kann. Deshalb braucht kein institutioneller Anleger momentan lange nachzudenken, um zu wissen, dass wo er das ihm anvertraute Geld gerade investiert.

Niemand kommt derzeit auf die Idee, am Aktienmarkt auf eine Rendite von 4,5 Prozent oder vielleicht auch 5,04 Prozent zu hoffen, wenn man mit Gewissheit eine Verzinsung von 5,4 Prozent auf kurzlaufende amerikanische Staatsanleihen erhalten kann.

Von daher ist es nicht verwunderlich, dass das internationale Geld derzeit wieder in die Vereinigten Staaten strömt und hier größtenteils in kurzfristige Staatsanleihen investiert wird.“