Es fehlt an vielem, fast allem. Vor allem an Lösungen

Als das Jahr begann, gingen viele Ökonomen noch von einem kräftigen Wachstum aus. Erwartet wurde es speziell für die Sommermonate und die zweite Hälfte des Jahres, wenn die Corona-Maßnahmen vollständig ausgelaufen und die Wirtschaft wieder in Schwung gekommen sei.

Daraus wird nun nichts mehr. Der Sommer steht zwar unmittelbar bevor, doch eine wohlige Wärme will sich nicht verbreiten. Zu groß sind die Schwierigkeiten und die Gefahren, die durch den Krieg in der Ukraine noch einmal deutlich zugenommen haben. Im Fokus der Politik aber auch der Öffentlichkeit stehen derzeit die Kosten für Energie und Rohstoffe.

Sie waren schon in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres hoch und sind nun durch den russischen Einmarsch ins Nachbarland nochmals deutlich gestiegen. Die Menschen werden durch sie gleich in mehrfacher Weise belastet, denn kaum ein Produkt, kaum eine Dienstleistung wird ohne den Einsatz von Energie und Rohstoffen erzeugt.

Auf dem Weg in die Mangelwirtschaft

Entsprechend allumfassend sind die Auswirkungen. Noch ist Sommer. Aber spätestens im Winter werden die Heizkosten zu einem Problem. Neben der Frage, ob genügend Gas und Heizöl zur Verfügung stehen wird, stellt sich zwangsläufig die Frage, welchen Preis dieses haben wird.

Höhere Energiekosten als noch im letzten Jahr sind daher für nahezu die gesamte Bevölkerung zu erwarten. Nicht nur bei uns in Deutschland oder in Europa, sondern weltweit. Das Geld, das für diese Mehrkosten benötigt wird, wird den Menschen zwangsläufig an anderer Stelle fehlen.

Hier wird der Konsum zurückgehen, ja zurückgehen müssen, solange jeder Euro, Dollar oder Yen immer nur einmal ausgegeben werden kann. Die wirtschaftliche Welt von morgen könnte deshalb leicht die Züge einer klassischen Mangelwirtschaft annehmen. Den Kunden fehlt das Geld, der Industrie fehlen die Rohstoffe und Vorprodukte und der Politik an Lösungen, beide Engpässe zu beseitigen.