Der Klimatraum ist ausgeträumt

Zählen Sie auch zu den Menschen, die davon träumen, den Klimawandel aufhalten und unsere heutige Welt zumindest in der Frage der Kohlendioxidemissionen in eine Netto-Null-Welt verwandeln zu können? Wenn ja, dann habe ich heute eine unbequeme Wahrheit für Sie.

Nicht nur die deutsche Regierung, viele Regierungen weltweit setzen derzeit darauf, dass die Menschheit in der Lage sein wird, ihre fossilen Energiequellen durch erneuerbare Energiequellen zu ersetzen. Gestritten wird nicht mehr um die Frage, ob das Vorhaben überhaupt möglich ist, sondern nur noch darum, wie schnell der Wandel vollzogen werden kann.

Ein Blick auf die geologischen Daten zeigt jedoch, dass wir uns bei der Erreichung des Null-Prozent-Ziels grob verrechnet haben, denn die erneuerbaren Energien benötigen eine Vielzahl von Metallen und Mineralien, die leider nicht vorhanden sind. Bestätigt haben das neue Forschungen, die unter der Leitung von Professor Simon Micheaux durchgeführt wurden.

Simon Micheaux wurde vom Geologischen Dienst Finnlands damit beauftragt, die gesamte Menge an Metallen zu berechnen, die nötig ist, um eine Generation von Solarzellen, Windkraftanlagen und Elektrofahrzeugen in unseren Energiemix zu integrieren. Der Begriff „eine Generation“ meint dabei die Menge an Rohstoffen, die benötigt wird, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen vollständig durch die erneuerbaren Energien zu ersetzen.

Nicht einmal für die erste Generation der Elektromobilität sind genügend Rohstoffe vorhanden

Das Ergebnis ist ernüchternd, denn die erneuerbaren Energiequellen haben den Untersuchungen zufolge eine Lebensdauer von etwa 15 bis 20 Jahren. Danach müssen die Anlagen ersetzt werden und es muss die nächste Generation von erneuerbaren Energiequellen gebaut werden, was wiederum einen neuen Rohstoffbedarf nach sich ziehen wird.

Schauen wir uns deshalb einmal an, welche Mengen tatsächlich benötigt werden, um lediglich die erste Runde erneuerbarer Energien und ihrer Anwendungen zu produzieren: An dieser Stelle dürften viele Klimabewegte mit etwas Erfahrung im Rohstoffsektor damit beginnen, unruhig zu werden.

Diese Unruhe ist gerechtfertigt, denn ausgehend von der aktuellen Jahresproduktion zeigen die Berechnungen von Professor Micheaux, dass wir in den nächsten 20 bis 30 Jahren 9.920 Jahre an Lithium-Produktion, 1.733 Jahre an Kobalt-Produktion, 3.287 Jahre an Graphitproduktion, 189 Jahre an Kupferproduktion und 400 mal die aktuelle Nickelproduktion benötigen, um den Bedarf zu decken.

Diese Zahlen dürften in der Tat eine sehr unbequeme Wahrheit sein, denn beim Lithium mögen wir ja vielleicht noch von einer relativ niedrigen Produktionsbasis ausgehen. Aber wollen wir wirklich davon ausgehen, dass wir in den nächsten 20 bis 30 Jahren die Menge an Kupfer aus dem Boden holen werden, die wir ansonsten bei gleich hoher Produktion in den kommenden 189 Jahren aus dem Boden holen würden?