Spahn unter Druck: Impfpolitik mit immer mehr Fragezeichen

Der nächste Impfstoff in der EU nach dem Impfstoff der Unternehmen BioNTech und Pfizer ist zugelassen: Moderna. Dennoch steht aktuell der Gesundheitsminister, Jens Spahn, gewaltig unter Druck. Der Vorwurf gegen ihn lautet, Deutschland habe im Sommer zu wenig Impfstoff vorbestellt bzw. die Bestellung der EU überlassen. Kanzlerin Merkel soll interveniert haben.

Zudem muss sich Spahn den Vorwurf gefallen lassen, der Impfstoff gegen das Corona-Virus sei in Deutschland bis dato nur unzureichend verteilt worden. So hat sich etwa das Bundesland Hamburg darüber beschwert, da ja auch umliegende Regionen noch von Hamburg versorgt werden müssten. Schließlich wird Spahn vorgeworfen, er habe mit seiner Impfliste viel zu grob die Reihenfolge festgelegt. Nun sei das Chaos perfekt.

Spahn wehrt sich

Der Gesundheitsminister hingegen wehrt sich. Nach einer Meldung des RND habe Spahn mitgeteilt, dass er auch das „Zehnfache (hätte) bestellen können. Dabei hätte sich nichts geändert. Es fehle schlicht an Produktionskapazitäten.

Diese Ansicht hat er offenbar exklusiv. Denn BioNTech, einer der Produzenten, möchte die Produktionskapazitäten rasch erhöhen. Zudem wies BioNTech darauf hin, die EU habe ein Angebot auf Mehrlieferung nicht angenommen.

Kritiker der gesamten Impfstoff-Problematik weisen auf einen ganz anderen möglichen Fehler von Jens Spahn hin. Schon jetzt steht die Frage im Raum, ob etwa die Südafrika-Mutation, die neu auftauchte, von den Impfstoffen abgedeckt werde. Dies sei – so die Vermutung – wohl nicht der Fall. Der größte Kritikpunkt bezieht sich jedoch auf die fehlende Sensibilität im Umgang mit der Sicherheit der Impfstoffe.

In einigen Ländern gab es bereits Nebenwirkungen heftigerer Art. Auch ein Hersteller selbst räumte in seinem Bericht ein, die Nebenwirkungsquote liege bei 84 %! Kritiker würden erwarten, der Gesundheitsminister solle dazu zumindest Stellung beziehen. Nichts davon ist zu sehen.