Trumps USA: Wirtschaftswachstum!

Die wirtschaftlichen Kennzahlen der vergangenen Monate zeichnen ein deutliches Bild, das kaum noch beschönigt werden kann. Auf der einen Seite stehen die Vereinigten Staaten, die unter Präsident Donald Trump ein kräftiges Wachstum vorweisen. Auf der anderen Seite steht Deutschland, dessen Konjunktur trotz vollmundiger politischer Versprechen kaum vom Fleck kommt. Der Abstand zwischen amerikanischer Dynamik und deutscher Wachstumsschwäche wird nicht kleiner, sondern wächst von Quartal zu Quartal.

Ein Boom, den viele nicht erwartet hatten

Die jüngsten Daten aus den USA überraschen selbst erfahrene Beobachter. Das Wirtschaftswachstum lag deutlich über den Prognosen und setzte damit einen Trend fort, der sich bereits zuvor abgezeichnet hatte. Trotz Handelszöllen und internationaler Spannungen expandiert die amerikanische Wirtschaft robust. Damit geraten zahlreiche Warnungen europäischer Spitzenpolitiker im Rückblick ins Zwielicht. Noch vor wenigen Monaten hatte der damalige Bundeskanzler Olaf Scholz vor schweren Folgen der US-Handelspolitik gewarnt. Auch der EVP-Vorsitzende Manfred Weber sprach von Risiken für beide Seiten des Atlantiks. Die Realität entwickelte sich jedoch anders: Die US-Wirtschaft zeigt sich widerstandsfähig – und wächst schneller als erwartet.

Ganz anders stellt sich die Lage hierzulande dar. Nach mehreren Jahren mit schrumpfender Wirtschaftsleistung gelingt Deutschland kaum mehr als ein minimaler Zuwachs, der faktisch Stagnation bedeutet. Von einem echten Aufschwung kann keine Rede sein. Die Hoffnungen, die mit dem Amtsantritt von Friedrich Merz verbunden waren, haben sich bislang nicht erfüllt. Das groß angekündigte Infrastrukturprogramm verpuffte ohne erkennbare konjunkturelle Wirkung, und der versprochene Reformschub blieb aus. Wichtige politische Projekte scheiterten oder wurden vertagt – mit spürbaren Folgen für Investitionsklima und Planungssicherheit.

Der Kern der deutschen Wachstumsschwäche liegt tiefer. Fehlende Reformen, hohe Energiekosten und politische Uneinigkeit bremsen Unternehmen aus. DIHK-Präsident Peter Adrian warnt bereits vor einem verlorenen Jahrzehnt, sollte es nicht gelingen, zentrale strukturelle Probleme anzugehen. Besonders die energieintensive Industrie leidet unter hohen Preisen und wachsender Unsicherheit. Der Verlust zehntausender Arbeitsplätze innerhalb kurzer Zeit ist ein deutliches Warnsignal.

Auch auf europäischer Ebene bleibt das Bild ernüchternd. Das Wachstum der EU fällt schwach aus, große Volkswirtschaften ziehen den Durchschnitt weiter nach unten. Während die USA konsequent auf günstige Energie und industriepolitische Vorteile setzen, verliert Europa zunehmend an Wettbewerbsfähigkeit.

Die eigentliche Ironie liegt darin, dass genau jene amerikanische Wirtschaftspolitik, die in Europa lange als riskant oder unberechenbar galt, nun messbare Erfolge liefert. Währenddessen verharrt Deutschland im politischen Stillstand – und beobachtet, wie andere vorbeiziehen.