Wie schlecht es um Deutschlands Wirtschaft steht zeigt sich (auch) hier

Es steht schlecht um Deutschlands Wirtschaft. Das ist hinreichend bekannt. Doch wie schlecht die Lage wirklich ist, ist vielen Menschen im Land immer noch nicht klar, denn Politik und Medien haben ein Interesse daran, das wahre Ausmaß der Katastrophe nicht publik werden zu lassen.

Die Bürger könnten ja auf die Idee kommen, sich auf die Suche nach dem oder den Schuldigen für diese Misere zu machen und ihnen könnte dabei auffallen, dass der Schuldige zur Abwechselung mal nicht Vladimir Putin heißt. Während vielen daher noch nicht bewusst ist, wie groß die Gefahr für ihren eigenen Wohlstand ist, sprechen die Statistiken mittlerweile eine eindeutige Sprache.

So hat nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden (Destatis) die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen im September 2025 gegenüber dem Vorjahr um 10,4 Prozent zugenommen. Dieser Anstieg ist äußerst alarmierend, denn die Zahl der Insolvenzen ist traditionell ein nachlaufender Indikator, der immer erst recht spät auf eine positive oder negative Entwicklung in der Wirtschaft hinweist.

Doch nicht nur immer mehr Unternehmen müssen in diesem Jahr Konkurs anmelden. Auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen nahm im Juli 2025 deutlich zu. Gegenüber dem Juli 2024 registrierten die Amtsgerichte einen Anstieg um 12,9 Prozent auf insgesamt 7.553 Verbraucherinsolvenzen.

Es knirscht bereits in allen Teilen der Wirtschaft

Hohe Insolvenzzahlen schon jetzt am relativen Beginn eines wirtschaftlichen Abschwungs sind daher ungewöhnlich und in jedem Fall ein Alarmsignal erster Güte. Für den Juli 2025 legte das Statistische Bundesamt vor wenigen Tagen zusätzlich die endgültigen Zahlen vor. Auch sie passen sehr gut in das bekannte schlechte Bild.

Nach den endgültigen Berechnungen erklärten im Juli 2025 insgesamt 2.197 Unternehmen vor dem Amtsgericht ihre Zahlungsunfähigkeit. Das war gegenüber dem Juli 2024 ein Anstieg um 13,4 Prozent. Die offenen Forderungen der Gläubiger aus den im Juli 2025 gemeldeten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte auf rund 3,7 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor hatte die Summe der offenen Forderungen noch bei rund 3,2 Milliarden Euro gelegen.

Von 10.000 aktiven Unternehmen meldeten somit im Juli 6,3 Insolvenz an. Die Masse der Pleiten betrafen den Verkehrssektor und die Lagerwirtschaft mit einem Anteil von 12,7 Prozent an der Zahl der Gesamtinsolvenzen. Auf dem zweiten und dritten Platz folgten mit jeweils 9,9 Prozent das Gastgewerbe und die Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen. Diesem Sektor sind auch die Zeitarbeitsfirmen zugeordnet.