Ergebnis von SPD und Grünen: Desaster Riester-Rente!

Deutschland steckt mitten in einem Rentenfiasko, das kaum deutlicher sein könnte. Rund jeder vierte Riester-Vertrag ist bereits Geschichte. Allein in den ersten acht Monaten dieses Jahres gaben fast 220.000 Menschen ihre Verträge entnervt auf. Das Projekt, das einmal als große Antwort auf die Lücken der gesetzlichen Rente galt, erweist sich als schwerer Schlag für das Vertrauen in die staatlich geförderte Vorsorge.

Als die Riester-Rente im Jahr 2002 eingeführt wurde, versprach man Millionen Bürgern die finanzielle Rettung fürs Alter. Die Realität sieht anders aus: Von ursprünglich 20 Millionen Verträgen sind heute noch 15,5 Millionen übrig, und selbst diese werden vielfach nicht mehr aktiv bespart. Ein Fördermodell, das eigentlich Sicherheit bringen sollte, hat sich als Irrweg entpuppt.

Ein besonderes Problem zeigt sich in den Erträgen. Während die Inflation das Ersparte Jahr für Jahr schmälert, liefern Riester-Verträge nur minimale Renditen. Der Garantiezins ist seit Langem auf niedrigem Niveau eingefroren, die Beitragsgarantie hat sich als Bumerang erwiesen. Wer heute einen Riester-Vertrag hält, spart oft nicht für den Vermögensaufbau, sondern sieht sein Kapital schleichend aufgefressen – staatlich gefördert und politisch noch immer verteidigt.

Profitieren können nur wenige Gruppen. Für Familien mit mehreren Kindern oder Alleinerziehende mit geringem Einkommen lohnt sich Riester in manchen Fällen, weil staatliche Zulagen den größten Teil der Einzahlungen tragen. Für die breite Masse jedoch bedeutet das Produkt Verluste. Hohe Verwaltungskosten ziehen die Erträge weiter nach unten, während die Anbieter Gewinne verbuchen.

Finanzexperten wie Saidi Sulilatu haben längst ein klares Urteil gefällt: Das Ziel, mit Riester eine verlässliche private Altersvorsorge aufzubauen, ist verfehlt worden. Zwei Jahrzehnte Politik für die Tonne – und Millionen Menschen zahlen die Rechnung.

Statt aus diesem Scheitern Konsequenzen zu ziehen, arbeitet die Regierung schon am nächsten Modell. Ab 2026 soll es eine Frühstartrente geben: zehn Euro pro Monat für jedes Kind zwischen sechs und 18 Jahren. Kritiker sehen darin ein reines Symbolprojekt. Für Menschen mit niedrigen Einkommen oder junge Berufseinsteiger bringt es keine spürbare Verbesserung.

Die wirklichen Baustellen liegen an anderer Stelle: Ein transparentes, kostengünstiges Vorsorgekonzept wäre nötig, mit klaren Regeln und niedrigen Gebühren. Doch die Politik klebt Pflaster auf offene Wunden. Am Ende bleiben enttäuschte Sparer, geschrumpfte Renten und ein weiterer Beweis dafür, dass die Altersvorsorge in Deutschland seit Jahren in die falsche Richtung läuft.