Die Weltbankgruppe entwickelt mit finanzieller Unterstützung der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung ein System, das digitale Identitäten mit Zahlungssystemen integrieren soll. Ziel ist die Schaffung einer globalen digitalen Infrastruktur, die eine nahtlose Interoperabilität ermöglicht. Diese Entwicklung wird in einem Bericht der Weltbank vom 5. August 2025 beleuchtet und basiert auf Konzepten, die eine engere Verzahnung von Technologie und Finanzdiensten vorsehen.

Der Bericht der Weltbank

Der Bericht mit dem Titel „Wie interoperable digitale öffentliche Infrastrukturen schnelle Zahlungen verändern können“ wurde von zwei ehemaligen Mitarbeitern des Zahlungsdienstleisters VISA verfasst. Er plädiert für die Etablierung einer weltweiten digitalen Infrastruktur, die auf dem Prinzip der Interoperabilität beruht. Diese soll es ermöglichen, dass verschiedene Systeme reibungslos zusammenarbeiten und Transaktionen effizient abgewickelt werden können.

Komponenten der digitalen öffentlichen Infrastruktur (DPI)

Die vorgeschlagene DPI umfasst drei Kernkomponenten:

• Digitale Identitätssysteme: Diese sollen eine einheitliche Erfassung und Verifizierung von Personen ermöglichen.
• Schnelle Zahlungssysteme: Hierzu gehören programmierbare digitale Währungen, die flexible und rasche Transaktionen erlauben.
• Datenaustausch: Ein Austausch von Informationen zwischen öffentlichen und privaten Institutionen ist vorgesehen, um die Funktionalität zu gewährleisten.

Diese Elemente sollen zusammen eine Infrastruktur bilden, die den Zugriff auf Finanzdienste vereinfacht und globale Zahlungen beschleunigt.

Bezug zu bestehenden Systemen und Expertenmeinungen

Als Vorbild dient das indische System Aadhaar, das von Nandan Nilekani entwickelt wurde. Auf der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) im April 2023 erklärte Nilekani: „Jeder sollte eine digitale ID haben, jeder sollte ein Bankkonto haben, jeder sollte ein Smartphone haben. Dann ist alles möglich.“ Dies unterstreicht die Vision einer umfassenden digitalen Integration, die den Alltag von Individuen erleichtern soll.

Die Initiative der Weltbank zielt darauf ab, solche Systeme global zu skalieren, um Inklusion in der digitalen Wirtschaft zu fördern. Sie wird als Beitrag zur Modernisierung von Zahlungs- und Identifikationsprozessen präsentiert.