Thüringer Verfassungsschutz warnt vor dem möglichen Einfluss von russischen IT-Experten

Der Verfassungsschutz aus Thüringen schlägt Alarm. IT-Spezialisten aus Russland könnten zum Ziel von Anwerbungsversuchen des russischen Geheimdienstes werden, so der Verfassungsschutz. Damit reagiert die Behörde auf die Pläne von Großkonzernen in Deutschland, russische Mitarbeiter in das Land zu holen, so etwa durch die Deutsche Bank. Die Deutsche Telekom möchte „an ihren 2.000 russischen Softwareentwicklern festhalten“, so ein Bericht. Der thüringische Verfassungsschutz mahnt nun Sensibilisierung an.

Verfassungsschutz warnt vor russischen IT-Sicherheitsexperten in der deutschen Industrie

„Der Präsident des Thüringer Verfassungsschutzes, Stephan Kramer, warnt vor einem erhöhten Sicherheitsrisiko durch russische IT-Experten in Deutschland. „Wir müssen davon ausgehen, dass die betroffenen Spezialisten unfreiwillig zum begehrten Ziel von Anwerbungsversuchen durch die ausländischen, in diesem Fall russischen, Nachrichtendiensten und somit zu einem Sicherheitsrisiko für die Unternehmen selbst und uns als Bundesrepublik werden könnten“, sagte Kramer dem „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe).

Hintergrund sind Pläne deutscher Großkonzerne, russische Mitarbeiter in den Westen zu holen. So hat die Deutsche Bank angekündigt, mehrere Hundert ihrer russischen IT-Experten nach Berlin zu versetzen. Auch die Deutsche Telekom will an ihren 2.000 russischen Softwareentwicklern festhalten. Konzernchef Timotheus Höttges hatte auf der jüngsten Hauptversammlung bekanntgegeben, dass mehrere hundert Mitarbeiter und ihre Familien vorübergehend in Ferienhotels im türkischen Antalya untergebracht wurden.

Mittelfristig sollten sie an Telekom-Standorte in Deutschland und anderen EU-Länder wechseln. Kramer sagte: „Die Unternehmen selbst, aber auch wir sind im Verfassungsschutz-Verbund in diesem Zusammenhang besonders sensibilisiert und stehen auch im Rahmen des Wirtschaftsschutzes in Kontakt miteinander.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur

Foto: Tastatur, über dts Nachrichtenagentur