Laut einer Untersuchung hätten „grüne“ Fonds seit Beginn des Ukraine-Krieges CO2-intensiver investiert

Sogenannte grüne Fonds sollen, sofern sie ihrem Namen gerecht werden, CO-2-ärmer investieren, namentlich also in Unternehmen, die sich entsprechend verhalten. Nach einer Untersuchung von „Finanzwende“ allerdings haben solche Fonds annähernd 1 Milliarden Dollar „zusätzlich in Aktien“ investieren, deren Unternehmen in fossile Energieträger investierten. Das Label, mit dem solche Fonds also beworben werden, ist nicht sachgerechnet, so die Schlussfolgerung im Kern.

Grüne Fonds: Mehr Marketing als Wahrheit?

„Seit Beginn des Ukraine-Krieges haben als nachhaltig beworbene Fonds knapp eine Milliarde US-Dollar zusätzlich in Aktien aus dem Bereich fossiler Energieträger investiert. Das ist das Ergebnis einer Studie der Nichtregierungsorganisation „Finanzwende“ aus Berlin, über die das „Handelsblatt“ berichtet.

Im Vergleich dazu kauften die „grünen“ Fonds für rund 140 Millionen Dollar Aktien von Unternehmen, die mit erneuerbaren Energien Geld verdienen. Die Analystinnen Alison Schultz und Magdalena Senn kritisieren in der Studie, dass sich das Missverhältnis zwischen „dem teils blumigen Marketing nachhaltiger Fonds und deren Inhalt“ durch den Krieg weiter verschärft habe. Die Portfolios der als nachhaltig vertriebenen Fonds seien um 7,9 Prozent CO2-intensiver geworden.

Für die Studie wurde der Aktienbesitz von mehr als 2.400 aktiv gemanagten und in Europa erhältlichen Fonds untersucht, die den Kategorien „Artikel 8“ und „Artikel 9“ der EU-Verordnung von Mai 2021 zugeordnet werden. Diese Fonds dürfen als vorbildlich in den Bereichen Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung (ESG) beworben werden. Artikel-9-Fonds gelten sogar als „vollgrün“.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur

Foto: Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur