Indikator für eine kleine Wirtschaftskrise? Es gibt inzwischen mehr Arbeitslose als im Vorjahr – Frühjahrsbelebung weiter schwach

Die Wirtschaft in Deutschland ist jetzt auch bemessbar am Arbeitsmarkt schwach. Es gibt mehr Arbeitslose als im Vorjahr, meldet die Bundesagentur für Arbeit – 284.000.

Schwache Wirtschaft in Deutschland schlägt sich jetzt nieder

„Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Mai 2023 um 284.000 gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Das teilte die Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch mit.

Gegenüber dem Vormonat ging die Zahl um 42.000 auf 2,544 Millionen Arbeitssuchende zurück, der Rückgang fiel aber schwächer aus als im Rahmen der Frühjahrsbelebung in einem Mai üblich. Die Arbeitslosenquote sank gegenüber April um 0,2 Prozentpunkte auf 5,5 Prozent. „Trotz schwacher Konjunktur ist der Arbeitsmarkt insgesamt beständig“, sagte BA-Vorstand Daniel Terzenbach in Nürnberg. „Das Wachstum der Beschäftigung hält weiter an, verliert jedoch an Schwung.“

Die Unterbeschäftigung, die auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, lag im Mai bei 3,419 Millionen Personen. Das waren 405.000 mehr als vor einem Jahr. Ohne die Berücksichtigung ukrainischer Geflüchteter hätte die Unterbeschäftigung laut BA um 56.000 über dem Vorjahreswert gelegen. Saisonbereinigt stieg sie gegenüber dem Vormonat um 25.000. Die Nachfrage nach neuem Personal ging unterdessen zurück: Insgesamt waren bei der Arbeitsagentur im fünften Monat des Jahres 767.000 Stellen gemeldet, 98.000 weniger als vor einem Jahr.

764.000 Personen in Deutschland erhielten im Mai 2023 Arbeitslosengeld, 66.000 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag bei 3,919 Millionen. Gegenüber dem Vorjahresmonat war dies ein Anstieg um 403.000 Personen. 7,2 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur

Foto: Bundesagentur für Arbeit, über dts Nachrichtenagentur