Erstaunliche Zahlen: Mehr als 3 Millionen Haushalte zahlen keine „Beitragsservice“-Gebühren

Die ÖRR sind von den sogenannten „Beiträgen“ abhängig, heißt es oft zur Begründung, wenn die Gebühren wieder erhöht werden sollen. Viele Haushalte scheinen sich zu weigern, zu zahlen. So wird nun wohl deutlich, dass der Beitragsservice bei mehr als 3,2 Millionen Haushalten den Beiträgen regelrecht hinterherläuft. Die 3,22 Millionen Haushalte wären den Angaben nach „im Mahnverfahren oder in der Vollstreckung“. Das wären gut 7 % der Haushalte, die bezahlen müssen.

Warum zahlen die Haushalte nicht?

Die Frage sei erlaubt: Warum zahlen die Haushalte eigentlich nicht? Der „Beitragsservice“ sieht in den aktuellen Tendenzen ohnehin nur die Verlängerung eines ohnehin anhaltenden Trends. „Tatsächlich setzt sich insgesamt der seit 2013 anhaltende rückläufige Trend fort“, so heißt es dazu. Im Osten Deutschlands würden – rechnerisch anteilig – weniger Haushalte die Gebühren zahlen als im Westen der Republik.

Es würde indes keine Anhaltspunkte dafür geben, dass die Nicht-Zahlenden den Beitrag „verweigern“ würden, beruhigt der „Beitragsservice“ sicherlich auch die eigenen Nerven. Die Erklärung ist interessant. Denn tatsächlich wissen es die Eintreiber wohl nicht – die Gründe dafür, warum ein Haushalt nicht zahlt, werden nicht erfasst.

Das heißt auch, dass es genauso gut sein kann, über 3 Millionen echte Beitragsverweigerer zu haben wie zum Beispiel nur 30 Beitragsverweigerer. Jedenfalls ist der ÖRR auf das Geld wohl angewiesen.. Denn aktuell steht die Diskussion, ob die Beiträge erhöht werden sollen, an. Am 23.2. will die „unabhängige Finanzkommission KEF“ die Empfehlung an die Bundesländer ausreichen, die darüber befinden sollen, ob und wenn wie hoch die Beiträge ab 2025 noch steigen werden. Die gegenwärtige Vereinbarung läuft nur noch bis Ende 2024. Den Angaben nach kassierte der Beitragsservice 2015 insgesamt gut 8,1 Mrd. Euro Gebühren. 2022 dann waren es gut 8,5 Milliarden Euro.