Die „Gnadenfrist“ für das 49-Euro-Ticket“

Das 49-Euro-Ticket wird fortgeführt. Dies geht aus einem Beschluss hervor, den die Länder unter Führung von Olaf Scholz offenbar herbeigeführt haben. Es geht zumindest „irgendwie“ weiter. So richtig finanziert ist das Ticket offenbar nicht, aber es soll nicht gleich wieder abgeschafft werden, so der Eindruck.

Zumindest die Bundesländer sollen sich darauf verständigt haben, bis zum nächsten Jahr weiterzumachen mit dem Flat-ÖPNV-Ticket für die gesamte Republik, die oft genug nur eine Flat für die Metropolen darstellt. Die Kritik daran war teils mächtig: Die Landbevölkerung kann mit dem Ticket ausgesprochen wenig anfangen, wenn und da der öffentliche Nahverkehr nicht ausgebaut wird oder wurde.

Keine Planungssicherheit für die Verkehrsunternehmen

Die Verkehrsunternehmen haben offenbar für einen längeren Zeitraum Planungssicherheit eingefordert. Diese kommt aber nicht zustande. Es gibt keine Fristen, so jedenfalls der Eindruck. Es gibt kein Zukunftskonzept über den Ausbau des Nahverkehrs, das bisherige Ansätze ausbauen oder umbauen würde. Und es gibt immerhin mehr als 10 Millionen Käuferinnen und Käufer des Tickets, so die Angabe. Ob die alle nochmal kaufen würden, ob die umgestiegen sind vom Auto, ob sie einfach nur günstiger gekauft haben – all das ist bis dato gleichfalls wohl weitgehend unklar.

Das ist der Stoff, aus dem Pleiten gemacht werden. Das politische Projekt kostet Bund und Länder insgesamt jeweils 1,5 Mrd. Euro Zuschüsse. So richtig erfolgreich scheint das Projekt jedenfalls in Zahlen gemessen nicht zu sein. Der NDR hat berichtet, dass die Fahrgast-Zahlen insgesamt noch knapp unterhalb des Niveaus liegen würden, das vor der Corona-Pandemie erreicht worden war. Was alles, wenn nicht schon umsonst, dann vergeblich?