Deutschland steuert auf den Abgrund zu

Die deutsche Wirtschaft steckt in einer tiefen Krise. Laut Ifo-Präsident Clemens Fuest droht dem Land ein struktureller Wohlstandsverlust, der sich bereits in weiten Teilen der Bevölkerung bemerkbar mache. Seine Analyse fällt deutlich aus: Die aktuelle Politik setze falsche Prioritäten, während sich private Investitionen auf einem besorgniserregenden Tiefstand befänden.

Warnung vor wirtschaftlichem Stillstand

„Die Lage ist mittlerweile dramatisch“, erklärt Fuest und verweist auf das Missverhältnis zwischen wachsenden Staatsausgaben und zurückgehenden privaten Investitionen. Unternehmen hielten sich zunehmend zurück, weil politische Unsicherheit, Bürokratie und hohe Energiekosten Planung und Wettbewerbsfähigkeit erschwerten. Gleichzeitig wachse der staatliche Einfluss auf die Wirtschaft, was langfristig Innovationen bremse und Kapital ins Ausland abwandern lasse.

Die Folge: ein gefährlicher Teufelskreis aus stagnierendem Wachstum, sinkenden Steuereinnahmen und steigenden Sozialausgaben. Fuest sieht darin die zentrale Herausforderung für die neue Bundesregierung unter Bundeskanzler Friedrich Merz, die bislang kein schlüssiges Konzept präsentiert habe, um den Trend zu stoppen.

Laut Fuest spüren Millionen Bürger den Wohlstandsverlust bereits im Alltag. Preissteigerungen bei Energie, Lebensmitteln und Wohnen übertreffen seit Monaten die Lohnentwicklung. „Millionen Bürger erleben bereits, dass ihr Lebensstandard sinkt“, so der Ifo-Präsident. Besonders die Mittelschicht verliere Kaufkraft, während gleichzeitig die Steuer- und Abgabenquote auf einem historischen Höchststand liege.

Während andere Industrieländer gezielt Reformen anstoßen, verliere Deutschland laut Fuest den Anschluss. Themen wie Genderpolitik oder Klimaziele dominierten den politischen Diskurs, während die dringend notwendigen wirtschaftlichen Weichenstellungen aufgeschoben würden.

Fuest fordert ein umfassendes Reformpaket innerhalb der nächsten sechs Monate. Es müsse weit über den Koalitionsvertrag hinausgehen und bis spätestens Frühjahr 2026 konkrete Ergebnisse liefern. Ein zentraler Punkt: der Stopp der Mütterrente, um die wachsende Belastung der Rentenkassen einzudämmen. Dieser Vorschlag dürfte auf erheblichen Widerstand stoßen – insbesondere im SPD-geführten Sozialministerium, das an den bestehenden Leistungen festhält.

Noch wichtiger sei jedoch der Bürokratieabbau für Unternehmen. Laut Berechnungen des Ifo-Instituts könnten bis zu 146 Milliarden Euro zusätzlicher Wohlstand jährlich entstehen, wenn die zahlreichen Berichtspflichten und Regulierungen im Bereich CO₂, Lieferketten und Mindestlohn abgebaut würden. Diese Vorschriften erzeugten immense Verwaltungskosten, ohne die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu verbessern.

Die Kritik des Ifo-Präsidenten richtet sich auch gegen das von der Bundesregierung geplante 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen, das angeblich der Modernisierung und Infrastruktur zugutekommen soll. Für Fuest steht fest, dass dieses Vorhaben den Schuldenstand weiter erhöhen wird – entgegen der Wahlversprechen von Friedrich Merz, keine neuen Kredite aufzunehmen.

Er warnt vor einer Entwicklung, die stark an frühere Fehlentscheidungen erinnere: „Man kann keine neue Wirtschaftskraft schaffen, indem man sie auf Pump finanziert.“ Statt immer neuer Ausgaben brauche das Land strukturelle Reformen und eine wachstumsfreundliche Steuerpolitik.

Während andere europäische Staaten gezielt Bürokratie abbauen und Investitionsanreize schaffen, verliere Deutschland zunehmend seine Attraktivität als Standort. Internationale Investoren zögen sich zurück, und immer mehr mittelständische Betriebe verlagerten Produktion und Forschung ins Ausland.

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