Bankenbeben an den Märkten hält an

Die Bankenwelt zittert weiterhin: Die Finanzmärkte (Aktienmärkte) haben die Bank-Aktien noch einmal nach unten sacken lassen. Die Fed, die US-Zentralbank, hatte indes erklärt, das US-Bankensystem sei gesund.

Banken sind gesund – so die US-Zentralbank

„Am Donnerstag hat der Dax nachgelassen. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 15.734 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,5 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss.

Nach einem verhaltenen Start war der Dax im Minus geblieben. Mit Spannung erwartet worden war die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB). Sie erhöhte den Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte auf 3,75 Prozent. „Viel Bewegung gab es danach an der Frankfurter Börse nicht, der Deutsche Aktienindex kann die Unterstützung bei 15.700 Punkten bislang erfolgreich verteidigen. Rutscht der Markt allerdings nachhaltig darunter, dürften die Verkäufe zunehmen“, kommentierte Konstantin Oldenburger, Analyst bei CMC Markets, das Geschehen in Frankfurt. Sorgen bereitet unterdessen weiterhin das derzeitige Bankenbeben. „Eine US-Regionalbank nach der anderen fällt um und muss sich Gedanken über strategische Optionen machen.

Um der Pleite zu entgehen, hilft meist nur noch die Übernahme durch einen größeren Konkurrenten“, so Oldenburger. „Gestern erklärte die Fed noch in ihrer Pressemitteilung, dass das US-Bankensystem gesund ist. Laut Finanzministerium steht der Sektor auf einem soliden Fundament. Die Zahlen sprechen jedoch eine andere Sprache“, kritisierte Oldenburger. Die Aktien von Deutscher Bank und Commerzbank ließen bis kurz vor Handelsschluss rund drei Prozent nach. Noch deutlichere Abschläge mussten die Papiere von Zalando und Mercedes-Benz hinnehmen, für letztere ist am Donnerstag jedoch der Ex-Tag. An der Spitze der Kursliste standen hingegen die Qiagen-Aktien, nachdem der Labordienstleister mit den aktuellen Quartalszahlen trotz eines Gewinnrückgangs die Erwartungen übertroffen hatte. Der Gaspreis fiel derweil weiter: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im Juni kostete 36 Euro und damit drei Prozent weniger als am Vortag.

Das impliziert einen Verbraucherpreis von mindestens rund 7 bis 9 Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben. Der Ölpreis stieg hingegen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Donnerstagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 72,51 US-Dollar, das waren 18 Cent oder 0,3 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Donnerstagnachmittag schwächer. Ein Euro kostete 1,1006 US-Dollar (-0,52 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9086 Euro zu haben.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur

Foto: Frankfurter Börse, über dts Nachrichtenagentur