Das Geschäftsklima in der Automobilindustrie verschlechtert sich

Die Automobilbranche ist eine der wichtigsten Industrien in Deutschland. Umso wichtiger, dass es hier rund läuft. Doch die Lage bei den Autobauern ist und bleibt angespannt. Steigende Rohstoffpreise und fehlende Halbleiter machen der Branche immer noch zu schaffen. Das drückt zwangsläufig auf die Stimmung.

Neu ist dieser Trend nicht, doch es ist keineswegs eine Beruhigung, dass der jüngste Geschäftsklimaindex des Münchener Ifo Instituts nicht nur die anhaltende Anspannung bestätigt, sondern auch noch eine weitere Verschlechterung der Stimmung innerhalb der Branche offenlegt.

Wie das Ifo Institut am Dienstag meldete, hat sich das Ifo Branchenbarometer nach 9,8 Punkten im September im Oktober nochmals auf 8,5 Punkte reduziert. Wie stark sich die Stimmung in den letzten Monaten eingetrübt hat, zeigt ein Blick auf die Vergleichszahlen vom Juli. Damals hatte der Index noch einen Wert von 28,7 Punkten ausgewiesen.

Die aktuelle Lage wird besser beurteilt, die Aussichten zurückhaltend

„Die Hersteller und ihre Zulieferer bewerten die aktuelle Lage dabei sehr unterschiedlich“, führte Dr. Oliver Falck, der Leiter des Ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien, aus. Mit der Bewertung ihrer aktuellen Geschäftszahlen sind die Unternehmen zufrieden. In diesem Bereich stieg der Lageindikator von 29,9 Punkten im September auf 46,2 Punkte im Oktober.

Ein wesentlicher Grund für die Zufriedenheit sind die Auslandsgeschäfte. „Die Absatzmärkte im Ausland laufen noch immer prächtig“, bestätigte Oliver Falck. Trotzdem ging der Exportindikator zurück. Er liegt aber immer noch bei weiterhin hohen 30,5 Punkten. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt. Deshalb erwarten die Hersteller in den kommenden Monaten eine steigende Produktion. „Allerdings klagten alle Hersteller weiterhin über Lieferengpässe“, schränkte Falck ein.

Deutlich eingetrübt bleibt hingegen die Lage der Zulieferer. Der Indikator in diesem Teilbereich liegt noch immer unter null und verbesserte sich nur geringfügig von minus 11,5 im September auf minus 9,8 Punkte im Oktober. Die Zulieferer kämpfen mit einer rückläufigen Nachfrage und klagen über Auftragsmangel. Das Exportgeschäft ist hier keine Hilfe. Der Indikator stieg auf 1,8 Punkte, nach minus 1,8 im September.

Die Produktionsaussichten werden etwas besser beurteilt als im Vormonat, blieben aber insgesamt zurückhaltend mit plus 4,3 Punkten, nach minus 1,3 im September. „Aus den Zahlen spricht die Sorge vieler Zulieferer, nicht mit dem Strukturwandel in der Automobilbranche mithalten zu können“, erläuterte Oliver Falck.