Die chinesischen Exportbeschränkungen für Antimon treiben die USA in die Enge

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Antimon ist gerade für die Rüstungsproduktion ein unverzichtbarer Schlüsselrohstoff. Russland ist im Krieg und China rüstet massiv auf. Entsprechend gering ist deshalb in beiden Ländern die Bereitschaft, das selbst benötigte Antimon an andere Länder abzugeben. So weit, so schlecht. Doch damit nicht genug ging China im vergangenen Jahr sogar noch einen Schritt weiter.

Das Reich der Mitte hatte erkannt, dass es die westliche Schwäche bei der Produktion und Verarbeitung von Antimon in Verhandlungen mit dem Westen als Vorteil für sich nutzen kann. Hier hatte und hat man einen Hebel gegen den Westen in der Hand, den man sehr leicht und sehr effektiv als Druckmittel benutzen kann.

Die Preisentwicklung beim Antimon im September 2024 machte deutlich, wie stark die chinesische Stellung ist. Seit chinesische Unternehmen um eine Exportgenehmigung für Antimon und Technik, die zur Herstellung und Raffinierung von Antimon benötigt wird, nachsuchen müssen, hat es die Regierung in Beijing faktisch in der Hand, zu bestimmen, wie viel Antimon in welche Länder geliefert wird.

Dass die USA durch diese neuen Vorschriften im September letzten Jahres faktisch vom Nachschub mit Antimon abgeschnitten wurden, hat nicht nur den Preis für Antimon massiv ansteigen lassen. In den USA ist anschließend auch – was durchaus nachvollziehbar ist – eine regelrechte Panik entstanden. Denn was ist der Status der größten Militärmacht der Welt noch wert, wenn diese mangels Antimon keine Munition zum Schießen und keine neuen Waffen zur Ersetzung von älteren Modellen mehr produzieren kann?

Mit Hochdruck versuchen die USA nun, die Versäumnisse der letzten beiden Dekaden nachzuholen

Für die westlichen Länder im Allgemeinen und die USA im Besonderen dürften die kommenden Jahre beim Antimon das werden, was man einen wahr gewordenen Albtraum nennen könnte. Denn während erwartet wird, dass der weltweite Bedarf an Antimon bis zum Jahr 2030 um weitere 30% ansteigt, sind die USA von 60% der weltweit verfügbaren Antimonquellen faktisch abgeschnitten und verfügen selbst nur über eine einzige Mine, deren Antimongehalte so niedrig sind, dass sie den Bedarf des Landes nicht einmal ansatzweise decken kann.

Entsprechend groß ist die operative Hektik, die in Europa, den Vereinigten Staaten, Kanada und Japan bezüglich des Antimons derzeit zu spüren ist. Unter allen als kritisch eingestuften Mineralien und Metallen gilt das Antimon als das mit Abstand kritischste. Die westlichen Regierungen unternehmen daher große Anstrengungen, um so schnell wie möglich neue Antimonliegenschaften zu entwickeln und in Produktion zu bringen.

An dieser Stelle wird nicht nur sehr viel Geld in die Hand genommen. Den Regierungen ist auch bewusst, was viele Investoren noch nicht auf dem Radar haben: die Zeit drängt und weitere Verzögerungen kann sich der Westen nicht mehr leisten. Für die Investoren bietet der Antimonsektor daher derzeit große Chancen.

Viele Projekte und Unternehmen sind ungeachtet der jüngsten Preisanstiege beim Antimon immer noch niedrig bewertet. Sie müssen jetzt ohne Rücksicht auf die damit verbundenen Kosten schnell entwickelt und in Produktion gebracht werden. Geschieht das nicht, droht schon in absehbarer Zeit eine militärische Dominanz von Russland und China, die im Westen niemand wollen kann.

Anleger, die auf der Suche nach Unternehmen mit attraktiven Antimonprojekten sind, sollten deshalb einen Blick auf Unternehmen mit aussichtsreichen Antimonprojekten werfen. Es könnten sehr lohnenswerte Investments werden, wenn die Anleger, die heute unbeirrt Rheinmetall auf immer neue Allzeithochs hochkaufen, plötzlich bemerken, dass ohne Antimon bei Nachtsichtgeräten, Panzerung und Artilleriemunition nichts mehr geht.