Erstickt Deutschland an seinen vielen Beamten?

Eigentlich sollte der Staat der Diener seines Volkes sein. Doch von diesem Ideal hat sich die Republik inzwischen weit entfernt. Immer mehr hat es den Anschein als sei nicht der Staat für die Menschen da und hätte für diese zu arbeiten, sondern als seien nur noch die Menschen und ihre Arbeit für den Staat da.

Wäre die Wirtschaft im Land seit 2010 ähnlich explodiert, wie die Zahl der Beamten und die Aufwendungen für ihre Bezahlung, würden Bauern und Bürger in diesen Tagen nicht auf die Straße gehen, sondern zuhause im Warmen sitzen und zufrieden ihren  gewachsenen Wohlstand genießen.

Im Jahr 2010 gaben Bund, Länder und Gemeinden insgesamt 28,2 Milliarden Euro für ihre Beamten aus. Bis zum Jahr 2022 hat sich diese Summe um 54 Prozent auf 43,4 Milliarden Euro erhöht. Einen vergleichbaren Anstieg des Bruttoinlandsprodukts sucht man vergeblich. Es findet sich so leicht auch kein einzelner Wirtschaftszweig, der so stark floriert, dass er derart hohe Wachstumsraten vorzuweisen hätte.

Mit der Zahl der Beamten wächst die Bürokratie

Bei so vielen Beamten – allein die Ampelregierung hat sich zu ihrem Start vor gut zwei Jahren 1.800 neue Ministerialbeamte gegönnt – müsste die Verwaltung in Deutschland doch eigentlich gut funktionieren. Das Gegenteil ist leider der Fall. Verwunderlich ist das nicht, denn jeder Beamtenposten, der seit 2010 geschaffen wurde, braucht eine gewisse Selbstberechtigung.

Es muss also irgendetwas zu regeln, entscheiden oder verwalten geben, mit dem die neuen Stelleninhaber ihre Arbeitstage füllen können. Ansonsten säßen die Beamten nur da, würden Däumchen drehen und ein jeder könnte sehen, wie nutzlos und überflüssig sie sind.

So ist ein System entstanden, das sich selbst immer weiter verstärkt. Mehr Beamte erlassen mehr Verordnungen, das bedeutet für den Bürger mehr Papierkram, der anschließend wieder von noch mehr Beamten bewältigt werden muss. Am Ende steht ein Staat, der nicht nur ein Nummer zu groß ist, sondern geradezu ein bürokratisches Monster geworden ist.

Rückbesinnung auf die Wendezeit

Im Jahr 1960 lag die deutsche Staatsquote, also die Staatsausgaben in Relation zum Bruttoinlandsprodukt, noch bei 32,9 Prozent. Heute liegt der Wert bei 50,6 Prozent. Nur unmittelbar nach der Wiedervereinigung war die Quote mit gut 55 Prozent noch höher als heute.

So erschreckend und für den Bürger auch erdrückend die Zahlen sind, der Blick auf die frühen 1990er Jahre zeigt auch etwas anderes: Es ist möglich, die Staatsquote wieder zu senken. Wir Deutschen haben das schon einmal geschafft.