Morsealphabet – Fernkommunikation mit einfachen Mitteln

Das Morsealphabet erlaubte die ersten telegraphischen Verbindungen. Damit war es zeitweise eine wichtige Technologie der Fernkommunikation. Durch das genial einfache Mittel von dual wechselnden Signalen ist eine schnelle Übermittlung von Nachrichten über weite Entfernungen möglich.

Diese Eigenschaft macht das Morse-Alphabet auch heute noch für Menschen interessant. Aber auch für Outdoorfans, Segler und natürlich Amateurfunker.
Wer das Morsen beherrscht, kann sich nicht nur bemerkbar machen. Sondern mit dem Morsealphabet Wörter bis hin zu komplexen Nachrichten übermitteln und das, ohne eine große Ausrüstung oder komplizierte Hilfsmittel zu benötigen. Und je mehr Menschen das Morsen beherrschen, desto aussichtsreicher wird die Kommunikation mit diesem genialen Mittel.

Was bedeutet Morsen?

Zum Morsen wird ein Medium gebraucht, welches zwei Zustände annehmen kann. Durch Wechsel dieser Zustände in unterschiedlichen Zeitkombinationen werden Signale gesandt. Diese  können mit Hilfe des Morsealphabets kodiert und dekodiert werden. Ursprünglich wurde über eine Morsetaste ein elektrischer Puls über eine Telefonleitung geschickt. Es können aber auch komplett andere Medien wie Funk, Licht oder akustische Signale verwendet werden.

Wie werden Morsezeichen dargestellt?

  • Beim Morsen selber werden kurze und lange Signale gesandt.
  • Mündlich werden kurze Signale als di(t) und lange als dah ausgesprochen.
  • Graphisch werden kurze Signale als Punkt und lange als Strich dargestellt.

Wie funktioniert das Morsecode Alphabet?

Jeder Buchstabe und andere Zeichen besteht aus einer Kombination von Signalen unterschiedlicher Länge. Dabei bestehen die in der englischen Sprache häufigsten Buchstaben E und I aus nur einem Signal. Die seltensten Buchstaben aus vier Signalen. Ein langes Signal ist zeitlich dreimal so lang wie ein kurzes. So lassen sich mit dem Morsealphabet Zahlen, Buchstaben, andere Zeichen übermitteln.

Was ist die Bedeutung der unterschiedlich langen Pausen?

Zwischen zwei Signalen eines Buchstabens gibt es naturgemäß eine Pause. Die soll eine kurze Pause sein. Ist ein Buchstabe oder anderes Zeichen abgeschlossen, folgt eine längere Pause. So kann man unterscheiden, ob zum Beispiel ‚ti’ oder ‚n’ gemorst wurde. Obwohl hier die selben beiden Signale hintereinander gemorst werden.

Wie kann man gemorste Botschaften decodieren? Wie ist die Morsecode-Tabelle aufgebaut?

Für das Decodieren kann man eine Tabelle verwenden, die andersherum konstruiert ist. Hier stehen in einer Art Baum die ersten Signale, danach die zweiten. Damit kann man bei einer vorliegenden Botschaft einfach verfolgen, was sie in Übersetzung bedeutet.
Nachteil ist die immer noch langsame Decodierung. Die Morsebotschaft muss hier schriftlich oder graphisch vorliegen. Geübte Morsealphabet Übersetzer verstehen in hohem Tempo gemorste Botschaften, ohne zu überlegen.

Wie kann Morsen funktionieren?

  • Morsen lässt sich auch mit einfachsten Mitteln bewerkstelligen. Das ist sogar über größere Entfernungen wirksam. Dazu braucht man vor allem ein Signal, das klar abgrenzbar in einem ‚ein’ und einem ‚aus’ Zustand sein kann.
    Hierzu eignen sich natürlich Töne. Mit einer Trillerpfeife oder einem Blasinstrument können hervorragend akustisch Morsebotschaften übermittelt werden.
  • Optisch eignet sich Licht besonders gut. Dies kann mit einer Lampe übermittelt werden oder bei einiger Übung auch mit einem Signalspiegel. Falls die Lampe wie eine Glühbirne Nachglühzeit hat, sollte sie durch Verdecken und Entfernen der Abdeckung sozusagen ein- und ausgeschaltet werden. Unser Lichtmeister 1000 hat zum Beispiel unter seinen 5 verschiedenen Modi auch das SOS Signal. Klicken Sie hier, um zu dem Lichtmeister 1000 zukommen.

Wer erfand das Morsealphabet?

Benannt ist das Morsealphabet nach dem amerikanischen Erfinder Samuel Finley Breese Morse. Er erfand einen ersten elektromagnetischen Schreibtelegraphen. Der Code, den er verwendete, umfasste aber nur die zehn Ziffern. Buchstaben und Wörter mussten anhand einer Tabelle errechnet werden.
Der Code von Morses Schüler Alfred Lewis Vail umfasste auch Buchstaben. Er verwendete jedoch nicht nur unterschiedlich lange Zeichen. Sondern auch unterschiedlich lange Pausen, was nicht sehr praktisch war.
Auch Friedrich Clemens Gerke beeinflusste beim Morsealphabet Entstehung und Weiterverbreitung. Er entwickelte schließlich den Code, der mit kleinen Änderungen heute noch als Morsealphabet genutzt wird.

Wo wird Morsen heute noch genutzt?

Nachdem das Morsen seine Bedeutung im Telegraphennetz und im Seefunk eingebüßt hat, kommt ihm heute eher eine Nischenbedeutung zu. Es wird von Amateurfunkern noch verwendet. Zudem senden Funkfeuer in der Luft- und Seefahrt zusätzlich zu ihrem Navigationssignal ein Morsesignal aus.

Warum ist es sinnvoll, das Morsealphabet zu beherrschen?

Morsekenntnisse sind als Notfallkenntnisse geradezu unverzichtbar. Morsezeichen können im Freien auch ohne elektrischen Strom oder funktionierende Funkverbindung eine Kommunikation auch über weite Entfernungen ermöglichen. Geklopfte Signale hingegen ermöglichen es auch, Kontakt nach außen aufzunehmen. Wer für seine Zeichen Morsealphabet und Morsetechnik nutzt, kann sogar komplexe Informationen übermitteln.
Gerade im Notfall können Morsekenntnisse damit Leben retten und in kritischen Situationen helfen.

Wie lautet das Morsezeichen für SOS?

Für das Notsignal wurde eine besonders eingängige Kombination von Morsezeichen gewählt. … ___ … heißt in Morsezeichen SOS.
Diese Kombination lässt sich auch akustisch aus Nebengeräuschen gut herausfiltern. Bedeutungen wie ‚save our souls’ wurden erst im Nachhinein unterlegt.

Was sind andere wichtige Morsesignale?

  • Anfang eines Spruches _._._
  • Ende eines Spruchs ._._.
  • Verstanden …_.

Wie kann man das Morsealphabet lernen?

  • Um das Morsealphabet zu lernen, muss man es zunächst einmal auswendig können. Dazu kann man es mit einer alphabetischen Tabelle oder mit der Morsecode-Tabelle zur Dechiffrierung auswendig lernen.
  • Sollen in der Praxis schnell gesandte Morsesignale verstanden oder verschickt werden, bietet sich die Koch-Methode an. Dabei werden erst wenige Zeichen direkt in Endgeschwindigkeit gelernt. Bei hoher Trefferquote werden weitere Zeichen hinzugefügt.

Mehr Tipps, um das Morsealphabet zu lernen, finden Sie in diesem Beitrag.

Fazit:

Für Menschen, die sich auf Katastrophenfälle vorbereiten wollen, ist das Morsealphabet ein unumgängliches Hilfsmittel. Im Falle eines Kollapses des Funknetzes kann das Morsen eine Kommunikation auch über weite Entfernungen ermöglichen. Wer das Morsealphabet beherrscht, kann auch verschüttet oder eingesperrt noch zum Beispiel durch Klopfzeichen ganze Botschaften formulieren.

Aber auch Freunde von Outdooraktivitäten sollten sich mit dem Morsealphabet vertraut machen. Oder zumindest die Zeichenfolge für SOS beherrschen. Es ist egal, ob sich ein Unfall in einem Funkloch zum Beispiel im Gebirge ereignet oder ob zum falschen Moment der Handyakku streikt. Mit Morsezeichen kann Hilfe angefordert werden. Dazu kann es sinnvoll sein, eine Taschenlampe oder Stirnlampe sowie ein akustisches Signal wie zum Beispiel eine Notfallpfeife mit sich zu führen.