Atombombe Folgen: So schützen Sie sich

Ein Konflikt, der mit Kernwaffen ausgetragen wird, ist seit der akuten Kriegsgefahr zwischen Nordkorea und den USA nicht mehr auszuschließen. Deshalb sollten meine Leser wissen, was in diesem Schreckensszenario alles auf sie zukommen kann. Was eine Atombombe schließlich verursacht und welche Folgen und Risiken es gibt, erfahren Sie jetzt.

Wenn eine oder mehrere Atombomben explodieren, entstehen folgende Auswirkungen:

  • Lichtblitze
  • Hitzestrahlungen
  • Druckwellen

Darauf folgt eine Neutronen- und Gammastrahlung, und zwar direkt aus dem Detonationspunkt (Anfangsstrahlung). Aus dem Fallout resultiert eine Rückstandstrahlung, gefolgt von einem Elektromagnetischen Puls (NEMP).

Atombombe Folgen: Anfangsstrahlung

Diese besteht aus einer Alpha- und Betastrahlung, die jedoch wegen ihrer geringen Reichweite vernachlässigbar ist, Gammastrahlung und Neutronenstrahlung. Die Intensität der Neutronenstrahlung und der harten Gammastrahlung nimmt eine Sekunde nach der Bombendetonation stark ab, die der weichen Gammastrahlung jedoch um einiges langsamer.

Rückstandstrahlung

Zu ihr zählen der radioaktive Niederschlag (Fallout) und die Neutronen-induzierte Strahlung (NIS).

Der Fallout besteht vor allem aus radioaktiven Spaltprodukten sowie Spaltungsmaterial, Teilchen der Sprengkörperhülle und Erd- und Wasserteilchen. Je nach Detonationshöhe und Windstärke sinken die Teilchen früher oder später als Niederschlag auf den Boden. Dadurch reichert sich der Boden, aber auch das Oberflächenwasser mit langlebigen radioaktiven Isotopen an.

Regel: Bei Bodendetonationen gibt es mehr Fallout als bei Luftdetonationen. Daraus folgt, dass Sie am 3. Tag nach dem Fallout den Schutzraum schon für 30 Minuten verlassen können. Am 9. Tag bereits für 4 Stunden und nach 2 Wochen bereits für 12 Stunden (bei leichter Arbeit und mit Pausen).

Mein Rat: Achten Sie dann unbedingt darauf, dass Sie keine der langlebigen radioaktiven Isotope mit der Nahrung oder dem Trinkwasser aufnehmen! Ernähren Sie sich von Ihren Vorräten.

Allerdings gibt es noch eine zweite Komponente der Rückstandstrahlung: Die bei einer Atomwaffendetonation freigesetzten Neutronen werden von Gebäuden oder vom Boden eingefangen. Die dadurch entstehenden Kerne zerfallen nach einiger Zeit und geben ebenfalls Strahlung ab. Diese nennt man „neutroneninduzierter Strahlung“.

Auswirkungen auf das Ökosystem

Dies alles hat natürlich auch Auswirkungen auf das Ökosystem. Schon eine „kleine“ 1-kt-Neutronenbombe in einer Detonationshöhe von 200 Metern kann verheerende Folgen haben:

In einem Gebiet von:

  • 10 Hektar wird jeder Organismus ausgelöscht.
  • 30 Hektar brennen Wälder und die Vegetation.
  • 100 Hektar werden die meisten Insekten vernichtet.
  • 350 Hektar werden die meisten Nutzpflanzen zerstört.
  • 490 Hektar sterben 50 Prozent aller Säugetiere und Vögel.

Und das nur durch eine kleine Bombe, wie sie etwa gegen einen kleineren Panzerverband eingesetzt werden kann.

Auswirkungen auf den Menschen:

  • Blasen
  • Geschwüre
  • Haarausfall
  • Hautschäden
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Leukämie
  • Störungen des Zentralnervensystems (Krampfanfälle, Tremor, Ataxie)
  • Unfruchtbarkeit
  • Krebs
  • Tod

Schutzmaßnahmen:

  • Abschirmen: Dazu suchen Sie unmittelbar nach oder noch besser vor der Detonation einen Schutzraum, Keller, Unterstand oder Bunker auf.
  • Aufenthaltsdauer minimieren: Gehen Sie nicht nach draußen gehen. Meiden Sie unbedingt verstrahltes Gebiet. Umso wichtiger, dass sie schon frühzeitig beginnen, einen guten Notvorrat anlegen.
  • Kontakt vermeiden: Filtern Sie unbedingt Ihre Atemluft, trinken zusätzlich kein Oberflächenwasser und bringen Sie keine Gegenstände von draußen in Ihren Schutzraum.

Atombombe Folgen: Der NEMP-Effekt

Atomexplosionen können auch die Funktionsfähigkeit elektronischer Geräte stark beeinflussen.

Hochenergetische Strahlen können einen elektromagnetischen Impuls (NEMP) auslösen. Dies bewirkt ein starkes elektrisches Feld, das Bauelemente von elektrischen und elektronischen Geräten stören oder sogar total zerstören können. Besonders gefährlich ist dies für Geräte, die mit Leitungen oder Antennen verbunden sind.

Militärstrategen nutzen diesen Effekt daher gezielt, um durch die Detonation von Nuklearwaffen in Höhen von zwei bis 50 Kilometern alle ungeschützten Kommunikations- und Waffensysteme des Feindes lahmzulegen. Die Wirkung kann sich jedoch auf das ganze Land und – je nachdem welche Bomben eingesetzt werden – auch auf einen ganzen Kontinent erstrecken.

Schutzmaßnahmen

  • Schalten Sie alle Geräte ab und trennen Sie diese vom Stromnetz. Notruf Apps sind zwar sinnvoll, helfen aber jetzt nicht mehr viel
  • Entfernen Sie die Antennen.
  • Lagern Sie Ihre Geräte nicht neben Heizungsrohren, Wasserleitungen und Kabeln.
  • Bewahren Sie diese stattdessen in faradayschen Käfigen auf (z. B. Kisten aus Metall, Karton, mit Alufolie überzogen, etc.), die mit einer Leitung geerdet sind.

Mein Rat: Das beste Abschirmmaterial ist immer noch Metall. Zum Beispiel bietet ein Millimeter Eisenblech bereits einen guten Schutz. Achtung! Weicheisen ist zwar billiger beim Kauf, ist aber um als Schutz vor der Strahlung viel schlechter geeignet.