Unabhängige Klimaschutzorganisation klagt Merkels Atomausstieg an!

Der Ausstieg aus der Kernenergie im Jahr 2023 gilt vielen Beobachtern heute als einer der folgenreichsten energiepolitischen Schritte der Republik. Die Entscheidung, die Angela Merkel 2011 nach Fukushima im Eiltempo auf den Weg brachte, wird rückblickend vielfach als gravierender Irrtum bewertet. Kritiker verweisen auf stark gestiegene Stromkosten, zusätzliche ökologische Belastungen und erhebliche gesundheitliche Folgeschäden.

Die Klimaschutzinitiative WePlanet hat versucht, die ökologischen Konsequenzen dieser Politik zu berechnen – mit Ergebnissen, die sie selbst als alarmierend einstuft. Nach ihren Berechnungen gingen seit der Abschaltung der letzten Reaktoren rund 800 Terawattstunden weitgehend CO₂-armer Kernenergie verloren. Eine Energiemenge, die nach Ansicht der Organisation ausgereicht hätte, um Deutschland ungefähr zwei Jahre vollständig zu versorgen.

Verheerende Auswirkungen

WePlanet zufolge wurde der wegfallende Atomstrom nahezu vollständig durch fossile Energieträger kompensiert: überwiegend durch Kohle und in geringerem Maße durch Erdgas. Auf dieser Grundlage spricht die Organisation von zusätzlichen Treibhausgasemissionen in dreistelliger Megatonnenhöhe – ein Befund, den sie als klimapolitische Fehlentwicklung bewertet.

Besonders heftig kritisiert WePlanet die gesundheitlichen Auswirkungen. Die Gruppe schätzt, dass die höhere Luftbelastung durch den stärkeren Kohleeinsatz in Deutschland zu mehreren zehntausend vorzeitigen Todesfällen geführt haben könnte. Diese Zahl steht im deutlichen Kontrast zu den Todesfallabschätzungen internationaler Organisationen im Zusammenhang mit historischen Reaktorunfällen.

WePlanet mahnt daher, emissionsarme Energiequellen nicht aus politischen Reflexen preiszugeben, solange sie als technisch beherrschbar gelten.