SPD-Außenpolitiker Michael Roth befürchtet eine Zuspitzung im USA-China-Konflikt

In den kommenden Jahren wird es nach Auffassung von Michael Roth (SPD), Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses, eine Zuspitzung der Krise zwischen China und den USA geben können. Er sah den Abschuss des Ballons durch die USA als richtig. Norbert Röttgen hingegen sieht eine nur kurzfristige Belastung der Beziehungen durch den Ballon-Abschuss, heißt es in einem Bericht.

Michael Roth: Joe Biden unter Druck?

„Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Michael Roth (SPD), wertet die Krise um den mutmaßlichen chinesischen Spionageballon als Vorzeichen einer weiteren Verschlechterung der Beziehungen zwischen den USA und China. „Der Ballon und die aufgeheizte Debatte darüber in den USA sind ein Vorgeschmack auf den sich zuspitzenden Konflikt zwischen China und den USA in den nächsten Jahren“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

Der Abschuss des Ballons durch die USA sei richtig gewesen. US-Präsident Joe Biden sei aber unter massivem Druck der Republikaner gestanden, die ihn als außenpolitisch schwach diskreditieren wollten. „Gleichzeitig verfolgt Präsident Xi seit Jahren eine expansive Außenpolitik. Das macht das Management der Beziehungen immer schwieriger“, sagte Roth.

Dagegen setzte der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen darauf, dass die Ballon-Krise die Beziehungen nur kurzfristig beeinträchtigen. „Aus meiner Sicht handelt es sich um eine chinesische Panne, die gleichwohl eine amerikanische Antwort erforderte“, sagte Röttgen dem RND. „Ich gehe aber davon aus, dass beide Seiten sich dadurch nicht länger als nötig von ihrem geplanten Kurs abbringen lassen werden. Und dieser besteht darin, in dem ausgeprägten Machtkampf beider Seiten nicht völlig sprachlos zu sein.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur

Foto: Michael Roth, über dts Nachrichtenagentur