Nato-Chef Stoltenberg wird nicht wie geplant am 30.9. enden – er soll doch länger im Amt bleiben

Jens Stoltenberg bleibt der NATO als Chef länger erhalten als geplant, heißt es in einem Bericht. Stoltenberg, der sich vehement für eine weitere Verstärkung der Ukraine-Hilfe einsetzt, würde eine Vertragsverlängerung erhalten.

Zufrieden mit Stoltenbergs Arbeit in der NATO: Vierte Verlängerung kommt

„Die Amtszeit von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg soll verlängert werden. Wie die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf hohe informierte Diplomaten berichtet, gibt es eine informelle Übereinkunft der 30 Nato-Mitgliedstaaten, dass Stoltenberg bis April 2024 in seinem Amt verbleibt.

Eigentlich hätte Stoltenbergs Amtszeit am 30. September dieses Jahres geendet. Der frühere norwegische Ministerpräsident ist seit 2014 Nato-Chef, seine Amtszeit wurde bereits dreimal verlängert, zwischenzeitlich war ein Wechsel zur Notenbank nach Norwegen angekündigt worden, wegen des Kriegs in der Ukraine kam es anders. Als Grund für die geplante Verlängerung, die formell im Frühjahr beschlossen werden soll, wurde genannt, dass Stoltenberg „herausragende Leistungen für die Nato, insbesondere vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs“ erbracht habe. Eine Verlängerung würde zudem „Stabilität an der Spitze des Bündnisses in einer herausfordernden Zeit“ garantieren.

Außerdem wollen die Mitgliedstaaten Stoltenberg die Gelegenheit geben, den Nato-Jubiläumsgipfel zum 75-jährigen Bestehen der Allianz, der laut der „Welt am Sonntag“ im April 2024 in Washington stattfinden soll, zu leiten. Nach seinem Ausscheiden hätte Stoltenberg, so hieß es weiter in informierten Kreisen, „gute Chancen“, Präsident der Weltbank zu werden. Die Amtszeit von Weltbank-Präsident David Malpass endet im April kommenden Jahres. Als Favoriten für die Nachfolge Stoltenbergs werden laut der „Welt am Sonntag“ vor allem Spaniens sozialistischer Regierungschef Pedro Sanchez und Großbritanniens konservativer Verteidigungsminister Ben Wallace genannt.

Außenseiter-Chancen werden dem niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte eingeräumt, der stark von seinem liberalen Parteifreund, Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron, unterstützt wird. Die Entscheidung über Stoltenbergs Nachfolge sei aber noch völlig offen, berichtet die „Welt am Sonntag“ weiter.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur

Foto: Jens Stoltenberg, über dts Nachrichtenagentur