Spahn in der Kritik? Aus mehreren Bundesländern heißt es – zu wenig Impfstoff

Zynisch formuliert könnten Menschen nun statt der Impfpflicht ein Impfrecht fordern. Dies wird aktuell schwierig sein. Mehrere Bundesländer melden eine Knappheit an Impfstoffen, heißt es in einem Agenturbericht.

Knapp in Brandenburg oder Niedersachsen

Die Knappheit könnte die Impfkampagne ausbremsen. Zum Bericht: „Mehrere Bundesländer haben am Freitag Engpässe bei der Anlieferung von Corona-Impfstoff gemeldet. Seit dem Vormittag kämen aus allen Landesteilen Hinweise, „dass die bestellten und vom Bundesgesundheitsministerium zugesagten Impfstoffmengen für die kommende Woche nicht in vollem Umfang lieferbar seien“, sagte Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD).“

Diese Nachrichten kämen sowohl von den Impfteams der Kommunen als auch aus den Praxen der niedergelassenen Ärzte. „Wenn der Bund hier nicht sofort Abhilfe schafft, werden in den Praxen bereits vereinbarte Impftermine ausfallen und Impfaktionen in den Kommunen kleiner ausfallen müssen als geplant“, sagte Behrens. In Brandenburg sprach das Gesundheitsministerium von einer „kurzfristigen Krisenschalte“, auf der sich die im Land beteiligten Partner „über Lieferengpässe beim Impfstoff ausgetauscht“ hätten. „Von den pharmazeutischen Großhandlungen und Impfstellen des Landes Brandenburg wurde mitgeteilt, dass die für diese Woche anstehenden Auslieferungen des Biontech-Impfstoffes durch den Bund bereits erheblich gekürzt wurden“, hieß es in einer Erklärung.

Teilweise seien die Ankündigungen noch unter den ab der kommenden Woche für Ärzte, Impfzentren und mobile Impfteams geltenden Kontingentierungen. „Eine Information über die Höhe der konkreten Kürzung fand im Vorfeld nicht statt, so dass die Bestellmenge an Moderna-Impfstoff nicht kurzfristig entsprechend angepasst werden konnte und eine große Unsicherheit vor Ort besteht“, hieß es aus dem Ministerium. Mit der Schließung der Impfzentren endete am 30. September auch die Belieferung der Länder mit Impfstoff. Seitdem erfolgt die Belieferung aller Impfstellen, also der Praxen, der betriebsärztlichen Dienste und der Gesundheitsämter durch den Bund ausschließlich über das Regelsystem des Arzneimittelgroßhandels und der Apotheken. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte noch am Vormittag beteuert, dass es genügend Impfstoff gebe.

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur