Laschet „schuld“ an Corona-Toten? Linke und Grüne im Wahlkampfmodus

Die grüne und linke Parteiseite des Spektrums in Deutschland beginnt nun damit, Wahlkampf und Corona zu vermischen. Einem Bericht der „Bild“ nach wachsen die Stimmen, wonach der Union-Kanzlerkandidat Armin Laschet verantwortlich für „Corona-Tote“ sei. Dies läuft als #LaschetWelle. Die Regierung in Nordrhein-Westfalen hat in den jüngsten Lockerungsmaßnahmen Clubs und Diskotheken geöffnet.

Künftige Tote auf Laschets Konto?

Dabei würde genau Laschets Politik, heißt es, zu einer „vierten Corona-Welle und mehr Toten führen“. Diese Kampagne sorgt zumindest für eine Zuspitzung im Wahlkampf, die bis dato einen ungewohnten Ton hervorgebracht hat.

Die „Bild“ vergleicht die Angriffe damit, dass einst Angela Merkel vorgeworfen wurde, im Flüchtlingsdrama 2015 Tote zu verantworten. Dies wurde damals weit mehrheitlich als „üble Entgleisung“ aufgefasst. Dabei würden nicht nur Bundestagskandidaten der Grünen in dieser Richtung argumentieren, sondern auch EU- und Bundespolitiker. So habe sich auch die Fraktion der Grünen im Bundesland Brandenburg entsprechend geäußert. Dies ist der Landesverband, in dem Annalena Baerbock beheimatet ist.

So haben diese Grünen einen Tweet des Linken-Politikers Maximilian Reimser gelikt. Der hat Laschet „unterstellt“, Menschen im Alter von mehr als 60 Jahren zu retten, während er Kinder ertrinken lassen würde. Ihm sei die nächste Corona-Welle „egal“.

Tatsächlich sind die Vorwürfe zumindest in der Sache bis dato nicht belegt. Auch die „Bild“ erwähnt einen RKI-Forscher namens Kai Schulze, der über Twitter zeigt: Wer #LaschetWelle“ sagen würde, müsste die #GruenenWelle gleichfalls trenden lassen. Hintergrund: Die Partei sei an 11 Landesregierungen beteiligt. Das Ergebnis in Sachen Corona sei dort nicht besser. Die Infektionsminimierung sei ohnehin nicht das einzig sinnvolle gesellschaftliche Ziel. Dementsprechend würden auch diese Landesregierungen Entscheidungen treffen müssen, die für einen Anstieg der Infektionen sprechen. Die Kritiker lassen sich davon nicht besänftigen.

Die „Bild“ zitiert: Die „LaschetWelle“ würde insbesondere „junge Menschen treffen“. Zudem seien dies „auch die, die er bei der Klimakrise allein lässt.“