Herr Lauterbach – hier wird es eng: Krankenhäuser fürchten Liquiditätsengpässe

Gesundheitsminister Lauterbach Portrait

Karl Lauterbach warnte gestern vor der neuen Covid-Welle. Probleme allerdings entstehen auch woanders. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat nun vor Liquiditätsengpässen gewarnt, weil die Inflation sowie die Energiepreise so hoch sind. Es könne zu Schließungen von Kliniken kommen. Die Verantwortung dafür würden die politischen Entscheidungsträger haben. Insbesondere Lauterbachs Verhalten wurde als „irritierend“ bezeichnet, da das versprochene Hilfspaket nun „endlich“ auf den Weg gebracht werden müsse.

Lauterbach muss „endlich“ reagieren

„Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) warnt wegen der hohen Inflation und der gestiegenen Energiepreise vor der Schließung von Kliniken. „Wir laufen auf einen dramatischen Liquiditätsengpass in den Krankenhäusern zu“, schrieb DKG-Chef Gerald Gaß in einem Brandbrief an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), über den das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ berichtet.

Durch den Engpass werde es „in den kommenden Monaten unweigerlich zu Standortschließungen und Leistungseinschränkungen in der Patientenversorgung kommen“, so Gaß. Schon in diesem Jahr könnten nicht mehr alle Krankenhäuser fristgerecht die Weihnachtsgelder bezahlen. „Die Verantwortung dafür tragen weder die Krankenhausträger noch die Krankenhausleitungen, sondern die politisch Verantwortlichen“, schrieb Gaß. Der DKG-Chef kritisierte, dass Lauterbach die Berechnungen der Krankenhausgesellschaft zum Defizit der Kliniken bei einem Gespräch Anfang Oktober erst akzeptiert, sie dann aber bei der Fragestunde im Bundestag am vergangenen Mittwoch öffentlich in Zweifel gezogen habe.

Gaß nannte das Verhalten des Ministers „irritierend“ und forderte Lauterbach auf, das versprochene Hilfspaket für die Krankenhäuser endlich auf den Weg zu bringen. Nach den Berechnungen der DKG summieren sich die inflations- und energiebedingten Mehrkosten der Kliniken, die nicht durch die Krankenkassen ausgeglichen werden, in den Jahren 2021 bis 2023 auf insgesamt 15,5 Milliarden Euro.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur