Kanzleramtsminister: Zwei Impfungen kein „vollständiger Impfschutz“ mehr

Die Diskussion um das Boostern in Deutschland nimmt derzeit Fahrt auf. Die Gesundheitsminister der Länder treffen sich, um die Drittimpfung nun nicht mehr für Ü70jährige, sondern möglicherweise für alle Menschen anbieten zu können. Die Diskussion um eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen scheint nicht ganz so einig zu verlaufen wie diese Booster-Impfungs-Debatte. Nun wird der „Booster“ von einer anderen Seite befeuert – aus dem Kanzleramt, das derzeit noch Angela Merkel führt.

Kanzleramtsminister stellt vollständigen Impfschutz in Frage

Der Kanzleramtsminister Helge Braun hat nun dem Sender Bild.TV eröffnet, dass die vollständige Impfung bedeute, man sei sehr gut davor geschützt, schwer an Corona zu erkranken oder an der Erkrankung dann zu versterben. Nun wäre der Booster – die dritte Impfung – gerade bei Älteren wichtig. Die Booster-Impfung wird sechs Monate nach Verabreichung der ersten vollständigen Impfung gegeben.

Braun mein, dass der Großteil der Bevölkerung im Juni und Juli mit der Impfung fertig geworden sei. Hier „gilt für sie der vollständige Impfschutz mit zwei Impfungen noch.“ Die Situation bei den Älteren wäre anders. Dort wäre die zweite Impfung „bei vielen“ schon deutlich länger her. Dort solle schnell gehandelt werden.

„Was mich ehrlich gesagt irritiert: Wir haben im August auf der Gesundheitsministerkonferenz zwischen Bund und Ländern vereinbart, dass diese dritte Impfung erforderlich ist. Und erst jetzt , wo die Zahlen wieder steigen, merken alle, welche Dringlichkeit dahintersteht.“ Oder in anderen Worten:

Der vollständige Impfschutz ist nicht mehr gegeben – was nicht aus medizinischer Sicht bemerkenswert ist. Es ist ein Einblick in eine juristische Kategorie. Die aktuellen 3G-, 3G+- und 2G-Regeln basieren auf dem vollständigen Impfschutz. Die Debatte deutet an, dass dieser umdefiniert werden könnte – die Zukunft wird es zeigen.