Bisherige Erste Bürgermeisterin Berlins, Franziska Giffey, verteidigt Entscheidung für Verhandlungen mit CDU

Franziska Giffey steht wegen der Verhandlungen der SPD mit der CDU in Berlin um die Bildung einer neuen Landesregierung unter Rechtfertigungsdruck. Giffey wiederum sieht, dass die Grünen in den Verhandlungen wichtige Ziele wie eine „bezahlbrare Stadt“ in Frage gestellt hätten.

Grüne haben laut Giffey Ziele wie „bezahlbare Stadt“ in Frage gestellt

„Berlins Noch-Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) hat die Entscheidung ihrer Partei für Koalitionsverhandlungen mit der CDU verteidigt. Das angestrebte schwarz-rote Bündnis sei ein pragmatischer Schritt, sagte Giffey am Donnerstag im RBB-Inforadio.

Sie kritisierte vor allem die Haltung der Grünen deutlich: „Wir haben in den Sondierungen leider gesehen, dass die Grünen wichtige Ziele für die bezahlbare Stadt, Bildungsgerechtigkeit und den Wohnungsbau relativiert haben, dass Dinge infrage gestellt worden sind, die uns als SPD enorm wichtig sind.“ Das sei „kein ausreichendes Zeichen für einen echten Neubeginn, um die Verbesserungen zu erreichen, die für die Stadt nötig sind“. Für mögliche Koalitionsverhandlungen mit der CDU stellte Giffey allerdings Bedingungen – insbesondere bei der Integrationspolitik: „Themen wie die Stadt der Vielfalt, Gleichstellung, eine gute Queer-Politik für die Regenbogenhauptstadt werden eine wesentliche Rolle spielen. Da wird es Punkte geben, die sind mit uns nicht verhandelbar.“

Auch die Vornamen-Debatte sei „nicht in Ordnung“ gewesen. „Da muss sich die CDU ein Stück weit auf die SPD zubewegen. Wir haben aber deutliche Signale, dass die Bereitschaft dazu besteht.“ Das Rote Rathaus zu räumen, sei kein leichter Schritt, sagte Giffey: Sie sprach dennoch von der Möglichkeit, sich auch in einer schwarz-roten Koalition einzubringen.

„Ich bin bereit, meinen Beitrag zu leisten, auch in einer neuen Landesregierung in diesem Bündnis. Und wenn meine Partei das möchte, dann bin ich bereit, auch in diesem Senat künftig mitzuarbeiten.“

Foto: Franziska Giffey, über dts Nachrichtenagentur