Energiepolitik a la China: Kohleförderung steigt

Die Energiewende in Deutschland steht uns in der nächsten Ausbaustufe noch bevor. Die Ampel-Regierung will, sofern sie zustande kommt, etwa die Solardach-Pflicht durchsetzen, zumindest für neue gewerbliche Immobilien. Die Verstromung der Kohle soll möglichst schneller beendet werden als geplant. China nun macht es anders – und dürfte als große Volkswirtschaft erheblichen Einfluss auf die CO-2-Bilanz haben.

Strom fällt aus

Nach einem Bericht auf N-TV fällt bereits seit Wochen der Strom immer wieder aus. Die chinesischen Unternehmen müssten teils die Produktion herunterfahren oder in Einzelfällen auch beenden. Zahlreiche Unternehmen würden indes wegen der hohen Nachfrage schon jetzt am Anschlag stehen, wie es heißt.

Deshalb erhöht China nun die Kohleförderung wieder. Die Förderung, so die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission, steigt um fast 6 %. Dabei hat die Planungsbehörde dem Bericht zufolge seit Anfang August für 153 bereits stillgelegte Kohleminen deren erneute Inbetriebnahme festgesetzt. Damit würden jährlich 220 Millionen Tonnen an Produktionskapazität gewonnen, heißt es. Bezogen auf die Produktion des vergangenen Jahres in Höhe von insgesamt 3,84 Milliarden Tonnen sind dies 5,7 % mehr.

Die Behörde ließ verlauten, dass die höhere Förderung die Versorgung mit Kohle für den Winter und auch das nächste Frühjahr sichern solle.

Insgesamt beläuft sich der Anteil der Kohle-induzierten Stromproduktion auf gut 60 %.

Peking hat bezogen auf die Treibhausgasemissionen weniger ambitionierte Ziele als die EU oder als Deutschland. Das Land möchte bis zum Jahr 2060 die Klimaneutralität sicherstellen, heißt es. Die Kohleverstromung werde aber erst nach 2026 reduziert. Angeblich plant China aktuell sogar 368 neue Kraftwerke.

So viel Treibhausgas wie China produziert kein anderes Land der Welt. Dies zeigt die nationalen Grenzen Deutschlands offensichtlich sehr deutlich auf.