Die Berichte über die Vereinbarung zwischen der EU und den USA bezüglich Zöllen auf europäische Importe sind teils bitter. Nach einem Treffen zwischen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Donald Trump wurde ein Kompromiss erreicht, der einen Zollsatz von 15 Prozent auf die meisten US-Importe aus Europa vorsieht.
Günstiger als angedroht – und dennoch eine Belastung!
Obwohl dieser niedriger ist als die ursprünglich angedrohten 20 Prozent, wird die Einigung in Deutschland kritisch bewertet. Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) sieht darin eine existenzielle Bedrohung für viele deutsche Händler und mittelständische Unternehmen. Die Zollaufschläge könnten die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Produkte auf dem amerikanischen Markt erheblich schwächen, Lieferketten stören und die Preise erhöhen.
Besonders betroffen ist die deutsche Automobilindustrie, da deutsche Hersteller künftig einen erheblichen Anteil ihrer Exporte an die USA und Washington abführen müssten. Die Folgen dieser Entwicklung könnten laut BGA zu Wohlstandsverlust und Arbeitsplatzabbau in Deutschland führen. Insgesamt wird kritisiert, dass die EU-Kommission sich dem Druck Washingtons gebeugt hat, anstatt die Interessen der deutschen Wirtschaft energischer zu verteidigen.
Die EU wird diesen Deal verteidigen. Dennoch: Es wird teuer für die EU. Die Stimmen sind noch vergleichsweise verhalten. Aber „Wohlstand“ und „Wachstum“ seien gefährdet, so die Stimmen. Die EU hatte auf der anderen Seite ggf. keine andere Wahl: Donald Trump möchte das Handelsungleichgewicht zwischen der EU und den USA abschaffen. Die USA importieren deutlich mehr als sie exportieren, und dies soll mit den verschiedenen Handelspartnern korrigiert werden. Der nächste Schritt steht bevor: Weitere Verhandlungen der USA mit China.