Strom: Gerade in Deutschland ein extrem teures Vergnügen

Der elektrische Strom muss genau dann zur Verfügung stehen, wenn er gebraucht wird. Speichern lässt er sich nur schlecht. Das hat schon in der Vergangenheit dazu geführt, dass die Strompreise an den Strombörsen gerade zu Verbrauchsspitzen sprunghaft in die Höhe schnellten.

Es gab immer Stunden, in denen der Strom teuer war. Etwa am späten Vormittag, wenn die Industrie aktiv produzierte, jeder in seinem Büro angekommen war und in den Küchen auch noch die Herde zum Kochen eingeschaltet wurden oder in den Abendstunden. Solche Preisspitzen gibt es auch heute noch und es wird sie vermutlich auch in 50 Jahren noch geben.

Neu ist allerdings, dass der durchschnittliche Strompreis deutlich angestiegen ist. Es geht dabei nicht um besonders verbrauchsstarke Spitzenwerte, sondern um den Durchschnittspreis den eine Kilowattstunde Strom zwischen 9 und 10 Uhr oder 15 und 16 Uhr bzw. in den Nachtstunden kostet.

Extremer Anstieg in den beiden letzten Wochen

Vergleicht man diese Strompreise mit einander, wie die Wirtschaftswoche es getan hat, möchte man an die nächste Stromrechnung gar nicht mehr denken. Untersucht wurden die Kosten für eine Megawattstunde Strom für die gleiche Stunde an vier Tagen. Sie lagen ein Jahr auseinander und zeigen, wie massiv die Stromkosten in Deutschland seitdem angestiegen sind.

Die Kurven schwanken im Tagesverlauf wie man es aus früheren Jahren kennt. Doch die niedrigsten Preise wurden eindeutig am 7. Oktober 2020 bezahlt, egal zu welcher Stunde der elektrische Strom damals nachgefragt wurde. Ein halbes Jahr später, am 7. April 2021 war der Strompreis bereits teurer geworden. Gut zu erkennen ist dies an den verbrauchsarmen Nachtstunden. In diesen lagen die Preise bereits deutlich über denen vom 7. Oktober 2020.

Die leicht erhöhten Preise vom 7. April 2021 werden sich viele Verbraucher und Versorger heute vermutlich zurückwünschen, denn am 30. September 2021 lag das durchschnittliche Preisniveau schon um rund 50 Euro über dem vom 7. Oktober 2020. In den Spitzenstunden mussten sogar Aufpreise von über 150 Euro bezahlt werden.

In der kurzen Zeit vom 30. September 2021 bis zum 7. Oktober 2021 stieg der Strompreis nochmals dramatisch an. Lag der Spitzenpreis für eine Megawattstunde in den Abendstunden des 30. September noch bei knapp über 200 Euro mussten die Versorger sieben Tage später in der gleichen Stunde bereits knapp 450 Euro auf den Tisch legen, um eine Megawattstunde Strom an der Strombörse zukaufen zu können.