Nomura erwartet höhere Inflationsraten für Südostasien

Die Analysten der japanischen Großbank Nomura haben ihre Prognosen für die Entwicklung der Inflation in zahlreichen Ländern Südostasiens revidiert. Beim Vergleich der dortigen Inflationsraten mit den europäischen ist allerdings zu beachten, dass zahlreiche Preise in Südostasien noch subventioniert werden.

Lange Zeit zählten dazu auch die Energiepreise. Die Philippinen haben diese beispielsweise erst in den 1990er Jahren dereguliert, sodass die jüngsten Preissteigerung bei Öl und Gas nun auch dort voll auf die Verbraucherpreise durchschlagen. Noch nicht abgeschafft wurden hingegen die Subventionen für Speiseöl.

Das führt dazu, dass die offiziellen Inflationsraten nur einen Teil der ganzen Wahrheit wiedergeben und die durch den Krieg in der Ukraine stark gestiegenen Preise für Speiseöle gleichzeitig tiefe Löcher in die staatlichen Haushalte reißen. Für Thailand prognostizieren die Nomura-Analysten deshalb ein hohes Defizit von annähernd sieben Prozent im Vergleich zum Bruttoinlandsprodukt. Für Indonesien wird ein Minus von 3,8 Prozent erwartet.

Auch die Reispreise dürften durch den Krieg in der Ukraine steigen

Der Handel mit Russland und der Ukraine spielt für die meisten asiatischen Länder nur eine untergeordnete Rolle, denn denn die meisten Waren werden mit China und den westlichen Ländern gehandelt. Dennoch sind die Folgen des Krieges auch für Länder wie Thailand und Indonesien gravierend.

Es steigen aufgrund der schwieriger werdenden Versorgung mit Weizen nicht nur die Preise für Brot und Teigwaren. Auch der Preis für Reis, in Asien eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel, zieht deutlich an. Entscheidend hierfür ist, dass die Bauern bei der Reisproduktion auf die von der Ukraine und Russland gelieferten Düngemittel angewiesen sind.

Bleiben sie aus, bzw. verteuern sich diese aufgrund des Krieges allgemein, steigen auch die Erzeugungskosten für dieses Grundnahrungsmittel oder es fallen, wenn der Dünger gänzlich ausbleibt, die Erntemengen, was bestenfalls „nur“ zu starken Preisaufschlägen führt. Im schlimmsten Fall sinken die Produktionsmengen so stark ab, dass Hungersnöte die Folge sein könnten.