Ifo Institut stellt günstige Konjunkturprognose für Ostdeutschland

Ungeachtet der Tatsache, dass sich der Ausblick für die Weltwirtschaft in diesem Jahr stark eingetrübt hat, kommt das Münchener Ifo Institut bei der Bewertung der Konjunkturaussichten für die östlichen Bundesländer immer noch zu einer günstigen Prognose, denn für das laufende Jahr wird in Ostdeutschland eine Steigerung der Wirtschaftsleistung von 2,9 Prozent erwartet.

Da für Gesamtdeutschland ein Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent prognostiziert wird, würden die östlichen Bundesländer stärker wachsen als der Durchschnitt. Für Sachsen wird allerdings nur ein Wachstum von 1,8 Prozent erwartet. Auch für das kommende Jahr wird mit einer Fortsetzung der positiven Entwicklung gerechnet, sodass die ostdeutsche Wirtschaft in 2023 um 3,5 Prozent und die sächsische um 3,3 Prozent wachsen soll.

Für die gesamte Bundesrepublik wird für 2023 ein Wachstum von 3,7 Prozent erwartet. Dies geschieht aber unter der Annahme, dass im kommenden Winter eine Unterversorgung mit Erdgas noch verhindert werden kann und der wirtschaftliche Betrieb damit frei von Versorgungsengpässen verlaufen wird.

Die höheren Energiepreise und die gestörten Lieferketten bremsen den Aufschwung

„Dieses Jahr ist geprägt durch die Erholung der konsumnahen Dienstleistungsbereiche nach der Coronakrise. Im Gastgewerbe und Tourismus ist mit hohen, teils zweistelligen Zuwächsen zu rechnen. Hiervon profitieren vor allem Berlin und die touristischen Regionen Ostdeutschlands.“, berichtete der Ifo-Konjunkturexperte Joachim Ragnitz von der Dresdner Niederlassung des Ifo Instituts.

Allerdings zeigen die hohen Energiepreise und die weiterhin gestörten Lieferketten in allen Teilen der Wirtschaft nach wie vor Wirkung. Sie lassen den Aufschwung schwächer ausfallen und wirken sich sowohl in der Industrie wie auch auf dem Bau negativ aus.

„Wir gehen davon aus, dass sich die aktuellen Belastungen der wirtschaftlichen Aktivität im weiteren Prognosezeitraum wieder abschwächen werden“, erklärte Joachim Ragnitz und sprach die Erwartung aus, dass die Inflationsrate in den nächsten Monaten wieder zurückgehen wird. Dies auch, weil die Europäische Zentralbank angekündigt hat, ihre Zinsen erhöhen zu wollen.