Einlagensicherung nur noch für die, die es nötig haben

Als Reaktion auf den Konkurs der Greensill Bank will der Bundesverband deutscher Banken (BdB) die Regeln für seine Einlagensicherung ändern. Für die normalen Kleinsparer werden die neuen Regelungen keine nennenswerten Veränderungen mit sich bringen, denn betroffen sind vor allem professionelle Großinvestoren und sehr reiche Privatkunden.

Begrenzt werden soll die freiwillige Einlagensicherung nur noch auf die Gelder, die Privatpersonen, Unternehmen, Stiftungen und karitative Einrichtung bei einer Bank eingezahlt haben. Dadurch würden professionelle Anleger wie Versicherungen und Investmentgesellschaften künftig vom Einlagenschutz ausgeschlossen sein. Gleiches würde für Körperschaften des öffentlichen Rechts gelten.

Gleichzeitig sollen in den kommenden Jahren die Obergrenzen für die abgesicherten Beträge nach und nach sinken. Die Einlagen vermögender Privatanleger sollen bis zum Jahr 2023 noch bis zu einer Höhe von fünf Millionen Euro sicher sein. Danach will man diese Grenze bis 2025 auf drei Millionen Euro absenken. Bis zum Ende des Jahrzehnt sinkt der Betrag noch einmal auf nur noch eine Million Euro.

Keine guten Nachrichten für Multimillionäre und Milliardäre

Unternehmen werden sich im gleichen Zeitraum darauf einstellen müssen, dass ihre Einlagen nur noch bis zu einer maximalen Höhe von zehn Millionen Euro abgesichert sind. Viele Kunden der Greensill Bank, die nach der Pleite der Bank im Frühjahr noch abgesichert wussten, würden in einem vergleichbaren Fall in Zukunft jedoch vollkommen leer ausgehen.

Zu diesen Kunden gehören beispielsweise öffentlich-rechtliche Rundfunksender aber auch Städte und Gemeinden. Sie hatten, gelockt von hohen Zinsversprechen, die am Markt von der Bank nicht zu erwirtschaften waren, zweistellige Millionenbeträge bei der Greensill-Bank investiert.

BdB-Präsident und Deutsche-Bank-Vorstandschef Christian Sewing erklärte zu den Vorgängen: „Wir fokussieren die Einlagensicherung auf ihre Kernaufgabe: Wir schützen diejenigen, die diesen Schutz wirklich benötigen.“ Damit ist indirekt auch das Eingeständnis verbunden, dass die vorhandenen Sicherungssysteme an ihre Grenzen kommen, sollten Banken zusammenbrechen, die besonders viele reiche Privatanleger oder zahlreiche institutionelle Investoren zu ihren Kunden zählen.