Die Zahl der Grundsicherungsempfänger hat sich um 2,2 Prozent erhöht

Die Zahl der Menschen, die in Deutschland eine Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung erhalten, hat sich im Dezember 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 Prozent oder 24.000 Personen auf insgesamt 1,1 Millionen Empfänger erhöht. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit.

Eine Grundsicherung im Alter bzw. bei Erwerbsminderung wird nach dem Zwölften Buch des Sozialgesetzbuchs (SGB XII) dann gewährt, wenn die erwachsenen Empfänger entweder dauerhaft voll erwerbsgemindert sind oder nach dem Erreichen des Pensionsalters nicht in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt aus eigenem Einkommen und Vermögen zu bestreiten.

Unterschiedlich ist das Alter ab dem eine Grundsicherung beantragt werden kann. Bei den vor 1947 geborenen Deutschen liegt die Altersgrenze bei 65 Jahren. Für alle später geborenen Jahrgänge steigt sie seit dem Jahr 2012 schrittweise von 65 auf 67 Jahre an. Im Dezember 2021 lag die Altersgrenze daher bei 65 Jahren und 10 Monaten.

Berufsunfähigkeit und Altersarmut werden als Gefahren noch unterschätzt

Knapp die Hälfte der Grundsicherungen wird aufgrund von Erwerbsminderung an Personen gezahlt, die über 18 Jahre als aber jünger als 65 Jahre alt waren. Ihre Zahl belief sich zum 31. Dezember auf 534.000 Personen. Das entsprach einem Anteil von 47,5 Prozent aller Grundsicherungsempfänger.

Sie erhielten die Leistung aufgrund einer dauerhaft Erkrankung oder einer Behinderung, die so gravierend ist, dass diese Personen für einen nicht absehbaren Zeitraum täglich keine drei Stunden unter den üblichen Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarktes erwerbstätig sein können. Hier zeigt sich, das immer noch zu wenige Bundesbürger das Risiko einer möglichen Berufsunfähigkeit mit einer ausreichen hoch angesetzten privaten Versicherung abdecken.

Zunehmen dürfte in den kommenden Jahren jedoch die Zahl der Empfänger von Grundsicherung im Alter, denn gefangen in immer noch niedrigen bzw. negativen Zinsen und konfrontiert mit einer hohen Inflation dürften viel Ersparnisse in den kommenden Jahren so stark angegriffen werden, dass sie der angedachten Aufgabe der Existenzsicherung im Alter nicht mehr genügen.