Die LKW-Fahrleistung auf Autobahnen übertrifft im Juli das Vorkrisenniveau

Die deutsche Industrie benötigt Rohstoffe und Vorprodukte, um ihre Waren herstellen zu können. Anschließend werden diese zum Kunden oder zu den Häfen transportiert. Die dazu benötigten Fahrleistungen auf den Autobahnen des Landes geben damit einen recht frühen Hinweis auf die aktuelle Konjunkturentwicklung im Land.

Wie das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) und das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mitteilten, ist die Fahrleistung der mautpflichtigen LKW mit mindestens vier Achsen im Juli 2021 gegenüber dem Vormonat saison- und kalenderbereinigt um 1,4 Prozent gesunken.

Im Vergleich zum Juli 2020 erhöhte sich die Fahrleistung der Lastkraftwagen auf den mautpflichtigen Strecken jedoch um 4,2 Prozent. Auch gegenüber der Zeit vor dem Inkrafttreten der Einschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie hat sich die Fahrleistung erhöht. Sie lag kalender- und saisonbereinigt um 2,3 Prozent höher als im Jahresdurchschnitt vor der Krise (März 2019 bis Februar 2020).

Wirtschaft in Echtzeit

Im Gegensatz zu vielen anderen Daten, die immer erst mit einer erheblichen zeitlichen Verzögerung zur Verfügung stehen, bildet die Fahrleistung der LKW auf den deutschen Autobahnen, den aktuellen Zustand der deutschen Industrie nahezu in Echtzeit ab.

Das Bundesamt für Güterverkehr hat deshalb den LKW-Maut-Fahrleistungsindex entwickelt. Er zeichnet die Fahrleistung nach und wurde im vergangenen Jahr vom Statistischen Bundesamt wegen seiner äußerst schnellen Verfügbarkeit und der hohen konjunkturellen Aussagekraft der erhobenen Daten zu einem saisonbereinigten Konjunkturindikator aufbereitet.

Weil immer noch ein sehr hoher Bedarf an zeitnahen Konjunkturdaten besteht, werden die Fahrleistungen bis auf Weiteres wöchentlich erhoben und vom Statistischen Bundesamt zu Zeitreihen zusammengestellt. Damit bildet Fahrleistung der LKW den aktuellen Ferienzustand der Industrie in Deutschland gut ab. Gegenüber dem Vormonat gab es einen spürbaren Rückgang von 1,4 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr und der Zeit vor der Pandemie, werden allerdings wieder deutlich mehr Güter transportiert.